Warum reisen?

 

Über meine Motivation, in die große weite Welt aufzubrechen

Zugegebenermaßen bin ich von Natur aus gar nicht so reisefreudig. Ich habe nie an einem Schüleraustausch teilgenommen und wäre auch nach der Schulzeit nie auf die Idee gekommen, ein Jahr im Ausland zu verbringen. Ohne Agnes säße ich jetzt gerade also sicherlich nicht in Montréal, Québec, Kanada und hätte einen heißen Kaffee mit Ahornsirup neben mir stehen. Das Zeug schmeckt so ziemlich zu allem gut! Ich hätte auch nicht mein erstes Auto gekauft, angefangen Französisch zu lernen, neue Freunde gefunden, neues Wissen gesammelt, nicht gemerkt, wie gut mir reisen tut und so weiter und so fort. Natürlich hätte ich auch nicht meine Freunde und Familie vermisst oder in echt beschissenen Jobs gearbeitet. Aber genau dadurch lernt man vielleicht auch erst zu schätzen, was man hat. Daher danke Agnes! Natürlich sind das meine persönlichen Erfahrungen und ich verstehe jeden, der einer langen Reise skeptisch gegenüber steht, sehr gut. Ich kann sagen, dass es zu den besten Dingen gehört, die ich je gemacht habe und  kann nur jeden ermutigen, selbst in die Welt hinaus zu fahren. Was ich jetzt (also ca. zwei Monate, nach denen wir gestartet sind) erst realisiert habe, ist der große Unterschied zwischen einem Urlaub und einer langen Zeit im Ausland. Wir sind ein Jahr in Kanada und auch wenn es logisch klingt, muss man sagen, dass wir nicht jeden Tag etwas Besonderes erleben. Wir haben hier einen Alltag, in dem wir auch mal mehrere Tage zu Hause sind und den Tag mit schlafen, zocken und Serien schauen verbringen. Und das zu verstehen und auf eine gewisse Weise auch zu akzeptieren, hat diese Reise erst so schön gemacht, wie sie bis jetzt ist. Der Van, den wir gekauft haben, war übrigens vorher für eine lange Reise Herberge für ein Paar mit Baby und zwei Hunden! Also los! Ausreden zählen nicht .