Alberta & B.C.

28.10. - 14.11.2017

 

Wir hardcore!

Über unser Leben mit Eisblumen im Auto und Gefrierbrand an der Nase :)


Samstag, 28.10.2017 - Banff & Marble Canyon

 

Heute sagen wir goodbye, Banff. Aber nicht, ohne nicht noch ein paar Stunden gemütlich bei Starbucks zu sitzen, Blog zu schreiben und zu surfen (Agnes). Daniel kommt nach, während Agnes schon eine heiße weiße Schokolade genossen hatte. Wir parken an der Touri-Info, was praktisch ist, weil wir uns nochmal nach den Spikes erkundigen. Als wir den Preis erfahren (um die 40 Dollar), wollen wir lieber nochmal in den anderen Banffer Geschäften schauen und einen Preisvergleich machen. So latschen wir von einem zum nächsten Geschäft, wir fragen immer nach den Dingern, uns werden immer wieder neue empfohlen, aber der Preis ist doch sehr ähnlich oder sogar höher. Am Ende, nach bestimmt einer Stunde und zwei Burgern von Mc Donald's, entscheiden wir uns für die Spikes aus der Touri-Info :)

Am Nachmittag schaffen wir es, uns auf den Weg zu machen - der Marble Canyon im Kootenay National Park ruft. Wir überqueren die Linie von Alberta nach BC damit! Erst finden wir den Canyon nicht und nehmen an einer Ecke die falsche Auswahrt. Aber dann! :) Der Canyon ist absolut traumhaft, bis auf, dass auf einer Seite total viele Bäume abgebrannt sind. Das muss ein schlimmes Feuer gewesen sein. Der Weg ist einfach zu gehen, allerdings gibt es einige echt matschige Stellen, die wir überwinden müssen. Für uns ist das ok schlimm, die Menschen, die uns entgegenkommen, tun sich schwerer und schlittern richtig. Die Strecke ist recht kurz, wir wandern vielleicht eine Stunde. Nun müssen wir eine Abendübernachtung finden. Glückerlicherweise entdecken wir einen Parkplatz ganz in der Nähe, der etwas von der Hauptstraße abgelegen ist. Dort können wir gut stehenbleiben und uns am nächsten Tag wieder auf den Weg machen. 


Sonntag, 29.10.2017 - Johnston Canyon & Ink Pots

 

Halloween! Ehrlich gesagt, haben wir das gar nicht geschnallt. Erst, als eine Frau uns beim Johnston Canyon Süßigkeiten in die Hand drückt, dämmert es uns: Es muss Halloween sein! Der Parkplatz vom Canyon ist irre voll. So was kennen wir nur aus dem Hochsommer! Die Asiaten erobern das Land auch zu Winterzeiten. Na - mal sehen, was uns da erwartet. Der Weg zu den Lower und Upper Falls ist ganz entspannt und wunderbar ausgebaut - kein Wunder, dass das so ein Touriziel ist. Oder war es andersherum?! Erst super Canyon, dann Touristen, dann toller Weg? Egal - Wir dürfen auf jeden Fall einen Canyon genießen, durch den man durchlaufen kann. Die unteren Wasserfälle sind super schön, die oberen sind auch schön. Wir wollen noch weitergehen, zu den sogenannten Ink Pots. Diese "Tintenfässer" sind sieben kleine, runde Tümpel, die bläulich eingefärbt sind und in denen es blubbert. Der Weg ist gar nicht so leicht, er steigt nochmal um einiges an und wir kommen ganz gut ins Schwitzen. Wir haben uns jetzt kleidungstechnisch aber ziemlich gut eingegroovt: Daniel mit Shirt, Thermoshirt, Sportjacke, Jacke; Agnes mit Sportshirt, Thermoshirt, Strickjacke, Jacke. Die Kopfbedeckung variiert nach Temperatur (dicke Mütze, dünne Mütze, Buff). Sobald es nach oben geht, ziehen wir die dicken Winterjacken aus, um sie, sobald wir wieder auf gerader Strecke unterwegs sind oder stehenbleiben und auskühlen, erneut anzuziehen und uns über die Wärme zu freuen! Das ist wunderbar! Wir treffen einige Wanderer, aber die meisten laufen tatsächlich nur bis zu den oberen Wasserfällen. Schön! Der Weg ist jetzt auch tatsächlich wieder ein Wander- und kein Spaziergehweg und zum Teil ganz gut vereis. Wird spannend beim Runterklettern! Oben angekommen, machen wir natürlich Fotos vom Geblubber, halten eine kurze Pause mit Brot, schnacken mit zwei Texanern und machen uns dann allmählich wieder auf den Rückweg. Wir wollen nämlich noch nach Lake Louise, um vorwärts zu kommen! 

 


In Lake Louise angekommen, sind wir verwundert: DAS soll der Ort sein?! Wir dachten, es sei so groß wie Banff, aber im Grunde ist Lake Louise nur ein großer Platz, um den alles zentriert ist: superteurer Supermarkt (Bananen kosten pro LB durchschnittlich 79 Cent, hier 1,29 Dollar. Und das Brot! 4,99 pro Laib, normalerweise bezahlen wir die Hälfte), Alkoholshop, Klamottenladen, Touriinfo, Restaurant und öffentliche Toiletten (immerhin!). Und freies Wifi gibts! Na und rundherum befinden sich Hotels, es ist wirklich alles voller Hotels. Wir finden im Supermarkt einen Aushang, dass im Sports & Recreation Center Halloween "for all ages" gefeiert werden soll. Also hin da! Ja - ist eher nicht so für jedes Alter, es ist eine Kinderparty. Immerhin dürfen wir uns einen Riesencookie und zwei Kakao nehmen, die Pizza ist wohl für die Kinder. Wir wärmen uns kurz auf und fragen dann die freiwilligen Helfer vor der Tür, wo man wohl in Lake Louise duschen könne. Ein Junge sagt uns, man könne im Lake Louise Inn für 5 CAD das Schwimmbad benutzen. Hmm.. Klingt interessant! Also hin da. Und tatsächlich - für 5 Dollar kann man ins hoteleigene Schwimmbad mit Whirpools. Yeah. Da zögern wir nicht lange, packen allen möglichen Schwimmkram zusammen und gehen richtig schön ins Hot Tub. Es ist so herrlich, weil es draußen schon so kalt geworden ist. Wir heizen so richtig auf, gehen dann ins kältere Schwimmbecken, dann wieder ins warme Blubberbecken. Irgendwann kommen noch andere junge Menschen dazu, die im Hotel arbeiten. Aber es gibt ja genug Platz für alle! Nach einer oder zwei Stunden sind wir ziemlich doll aufgewärmt, machen es uns im Autochen noch mit einem Tee gemütlich und schlafen dann. 

Montag, 30.10.2017 - Lake Louise, Lake Agnes & Plain of the Six Glaciers

 

Am Morgen gehen wir gleich in die Touriinfo von Parks Canada. Denn wenn jemand weiß, was man sich auf jeden Fall angucken soll, dann diese Leute. Wir sagen, dass wir einen To-See-Liste hätten, die wir gerne besprechen wollen - und werden ziemlich schnell ziemlich doll ernüchtert: Nach Halloween, so die Dame, gehe das schlechte Wetter los. Naja schlecht - da fängt es halt an, zu schneien, die Lawinengefahr steigt etc. Bummer. Die Zufahrt zum Moraine Lake, der so traumhaft schön sein soll, ist schon seit zwei Wochen gesperrt. Und auf den anderen Bergen, die wir uns ausgeschaut hatten, läge schon extrem hoher Schnee, Tiefschnee also, außerdem bestehe dort Lawinengefahr. Was wir aber heute auf jeden Fall machen können und sollten, sind Lake Agnes und Plain of the Six Glaciers. Ja gut, Lake Agnes hatten wir sowieso auf dem Plan und von dem anderen hatte uns der Junge gestern berichtet. Na gut. Cleats eingepackt, Brot geschmiert, Thermoskannen mit heißem Wasser gefüllt und auf gehts! Zunächst sehen wir einen traumhaft schönen Lake Louise. Die Berge spiegeln sich in dem irre türkisblauen Wasser. Man muss es immer wieder sagen: So viel Schönheit auf einem Fleck ist nur schwer zu begreifen. Dann spazieren wir zum Schild, das auf den Lake Agnes hinweist und schnallen schon nach dem ersten Schritt, dass wir heute die Cleats brauchen werden. Jippi! Endlich! Wir schnallen sie unter die Füße und es ist ein absoluter Traum. Der beste Kauf aller Zeiten! Man rutscht gar nicht mehr. Der Schnee, auf dem wir treten, ist ziemlich dünn und an einigen Stellen zu Eis geworden und man geht, als würde man auf normaler Erde laufen. Wahhh!!! Die Cleats!!! Wir werden nirgendwo, auch in Deutschland nicht, mehr Probleme mit glatten Straßen haben. Nie mehr. Dass es sowas gibt. Wie gut, dass Daniel nachgefragt hatte! Wir spazieren also hinter einer Gruppe von Leuten her, schnacken ein bisschen mit ihnen und erreichen irgendwann den Mirror Lake. Der ist nett. Halt ein See, der halb zugefroren ist. Der Weg bis hierher ist gar nicht so ganz ohne, es geht mal wieder ziemlich steil rauf und ist anstrengend. Aber ja, durch die Sonne auch traumhaft schön, vor allem haben wir von weiter oben so einen herrlichen Blick auf den türkisblauen See. Das Gute ist ja, dass die ganzen Touris, zu 90 Prozent Asiaten, einfach unten schnell ein Foto machen und man die Wanderstrecken für sich hat. Endlich, nach ein paar ziemlich vereisten, aufsteigenden Treppen, erreichen wir Lake Agnes <3. Jaaa, was für ein Name. Wir machen viele Fotos und mümmeln unser Brot. Anschließend müssen wir uns nun entscheiden, ob wir noch zum Little Beehive, einem Ausguck wollen, oder in Anbetracht der etwas vorangeschrittenen Zeit weiter zu den Six Glaciers wollen. Eine junge Frau zeigt uns Fotos vom Ausguck, die ziemlich super aussehen, so dass wir uns in die Richtung machen. Wir genießen auf der Hälfte der Strecke, vor einer ziemlich enormen Steigung, den Blick auf den Lake Louise und entscheiden, dass uns das reicht - wir wollen lieber weiter. Daniel fragt eine Lady, welcher Weg wohl der klügste sei - sie führt nämlich eine Gruppe von Leuten an. Sie gibt uns einen Hinweis, dem wir folgen. Leider kommen wir auf dem Weg zu einer Treppe, die noch vereister ist als die, die wir schon gemeistert hatten. Und irgendwie müssen wir von Lake Agnes wieder runter, quasi eine Ebene tiefer, kommen. Wir meistern die Treppe zwar, sehen aber, dass es dahinter ziemlich steil bergab geht und entscheiden uns gegen diesen Pfad. Also Treppen wieder rauf, auf die andere Seite des Sees, um dort die bereits bekannten Treppen hinabzusteigen. Auch von dort geht es nämlich zu den Six Glaciers. Auf den Treppen begegnen wir der Wandergruppe, die von der Frau angeführt wird. Es ist eine Katastrophe! Die sind auf Schnee und Eis nicht vorbereitet und die Frau kommt die vereisten Treppen nicht runter. Dabei hat sie auch Spikes unter ihren Schuhen! Herrje, die hätten mal nicht so eine Strecke gehen sollen! Wir kommen irgendwie an ihnen vorbei, man kann da nicht helfen. Runterkommen muss man dann doch alleine, vor allem bei Eistreppen. Wir sind super dankbar, dass bei uns alles gutgeht und wir wie Bergziegen die Wege nach unten meistern! Erneut: danke, Cleats!


Dann folgt eine richtig schöne, nicht anstrengende Strecke zu den sechs Gletschern, die man ganz wunderbar sehen kann. Wir kommen an Felsen vorbei, über die das Schmelzwasser tropft und gefriert. Es sieht irre toll aus und von Zeit zu Zeit bricht so ein Stalalgmitengebilde ab. Es knistern und knirscht dann so schön. Der Weg geht auf vereisten Felsen weiter, wir sind etwas unsicher, wo wir ganz hinsollen, denn das eigentliche Ziel ist das Teahouse. Wir fragen einige Wanderer, sie sagen, sie waren nicht da, sie hätten es nicht gefunden. Wir gehen weiter und entdecken ein Schild, dass es noch 600 Meter zum Teahouse seien. Ach nee - es richt jetzt auch! Wir sehen ein Stachelschwein, das sich irre niedlich durch den Schnee bewegt, essen unser Brot, trinken aus der Thermoskanne und genießen den Anblick, bevor es wieder runtergeht. Wir treffen auf mehrere Wanderer, die ganz ungeeignete Schuhe anhaben (Sportschuhe ohne viel Profil) und den Berg echt herunterschlittern. Mit zwei von ihnen, Susan aus Calgary und Marten aus Dänemark, kommen wir ins Gespräch und quatschen den ganzen Weg herunter mit ihnen. Wir schauen uns auch alle zusammen die Lobby vom Hotel Fairmont, das direkt am See liegt, an und genießen noch ein Getränk dort. Susan gibt uns ihre Nummer und sagt, wenn wir mal wieder da sind, sollen wir uns auf jeden Fall melden. Jippi! Wir zeigen den beiden noch unseren Van, weil sie interessiert daran waren, wie wir leben. Ein super Tag!! 

Wir fahren anschließend auf den Wifi-Parkplatz, futtern und parken für die Nacht in der Nähe vom Schwimmbad-Hotel, denn dort darf man legal stehen. 


Dienstag, 31.01.2017 - Columbia Icefield

 

Erstaunlich, aber wahr: Um 9 Uhr stehen wir bei Parks Canada auf der Matte und erkundigen uns nach dem Wetter. Wir haben nämlich gehört, dass es zwar an dem Tag schneien soll, aber erst später und wir wollen doch so gern den sogenannten Icefield Parkway herauffahren in Richtung Jasper. Aber im besten Fall nicht bei hardcore Schnee... Parks Canada gibt grünes Licht. Super, dass wir Winterreifen haben, doch sobald wir uns unsicher fühlen, sollen wir einfach die Warnblinker anmachen und umdrehen. 

Also fahren wir schnell los. Auf dem Icefield Parkway reiht sich eine Naturattraktion an die andere und unser Endziel wird das Columbia Icefield sein. Wir fühlen uns wie die Chinesen! Einmal alles abgrasen, schnell ein Foto machen und weiterfahren. Zuerst kommen wir an den türkisblauen Peyto Lake, dann an den Bow Lake mit Ausrutschgefahr. Wir fahren zum Mistaya Canyon, der wahnsinnig beeindruckend ist und weiter zur Saskatchewan River Crossing. Überall steigen wir aus, gehen ein bisschen, zum Teil auch ein bisschen mehr und knipsen fleißig. So, der erste Teil der Strecke liegt hinter uns. Nun kommt noch ein großer Berg und dahinter soll es irgendwann schneien. Wir müssen die Entscheidung treffen: Berg runter, um ihn später wieder raufzufahren? Und Schneegefahr. Wir entscheiden uns dafür, denn vom Schnee sehen wir noch nichts und außerdem haben wir ja gerade dafür Winterreifen. Wir fahren vom Tal den Berg rauf und dann geht es los - die Berge werden verschneiter und auch unten erreichen uns die ersten Flocken und die ersten Straßenzüge sind verschneit. Aber der Parkway ist ziemlich viel befahren, so dass das Fahren ziemlich gut geht. Es ist irre beeindruckend! Wir fahren in Regionen, die umgeben sind von weißen Bergen, in den Höhen erkennt man zum Teil nicht mal mehr die Wipfel - die Wolken hängen tief. Egal! Wir sind nach gut drei Stunden endlich am Athabasca Gletscher, einer der sechs Hauptzungen des Columbia Icefilds, angekommen. Es ist so weiß in grau in weiß, dass wir das Eisfeld erst gar nicht sehen! Dabei handelt es sich um eine Fläche von 325 Quadratkilometern, entstanden aus acht Gletschern! Man muss vom Auto aber auch ein bisschen laufen, was wir natürlich tun. Ja und irgendwann taucht es dann auf. Das superdicke Eisfeld, das zwischen 100 und 360 Meter dick ist. Ist schon cool. Natürlich darf man nicht rauf, die Fläche ist abgesperrt. Wir genießen es also aus der Ferne. Dann fahren wir noch ein bisschen weiter, denn an der Strecke sollen noch schöne Wasserfälle liegen. Na und dann ist auch wirklich Schluss und wir kehren um. Also das hat sich echt gelohnt! Ein megatoller Tag mit wahnsinnig vielen, neuen Eindrücken. Abends düsen wir nach Field weiter, das in B.C. liegt. Von dort wollen wir den nächsten Tag starten. In Field angekommen, backt Agnes Pfannkuchen, die wir zum Abendbrot genießen!

 


Mittwoch, 01.11.2017 - Field & Emerald Lake

 

Da wir illegalerweise bei der Touriinfo geparkt haben, können wir uns morgens dort in Ruhe in den Badezimmern fertig machen und erfragen im Anschluss, was wir heute wohl erleben können. In Field, um Field und um Field herum quasi :) Die Parks Canada-Lady rät uns, zum Emerald Lake zu fahren und empfiehlt uns auch die Wapta Falls - allerdings sollen wir da viel Lärm machen, weil dort Bären - u.a. ein Grizzly - gesichtet worden sind und werden. Herrje. Sie rät uns zu Bärenspray, was wir aber nicht haben und sie auch nicht verkauft. Aber manche Leute geben ihr Bärenspray dort ab, weil sie es nicht mit nach Hause nehmen wollen oder im Handgepäck dürfen, so dass sie welches über hat. Das schenkt sie uns. Jippi - auf dass wir es nicht brauchen!  

Am Emerald Lake besteht keine Gefahr, dort sind nur Elche unterwegs (nicht, dass wir einen gesehen hätten...). Ja, der Emerald Lake hat seinen Namen halt wegen seiner Färbung. Ist schön. Wir gehen halb herum, steigen dann gut 230 Meter weit hoch, um zu einer halbmondförmigen Felswand zu kommen. Kennen wir schon, ist trotzdem nett. Aber nicht mehr so spektakulär. Glücklicherweise kommt man den Pfad ziemlich gut hoch und runter. Wir laufen noch um die Hälfte des Sees herum, den wir noch nicht kennen und sind gut drei Stunden unterwegs. Anschließend wollen wir in Field noch was essen gehen, aber siehe da - es hat nichts auf. Eines der Lokale hat tatsächlich seit heute für drei Tage geschlossen, am Samstag könnten wir wiederkommen. Ach menno! Also gibt es Ramen im Auto, dazu ein Tee. Dann entdecken wir, dass nur, weil die Touriinfo zu hat, das nicht für die Waschräume und deren Vorräume gilt, in denen es Wifi gibt - und so sitzen wir bis 23 Uhr dort und surfen!

Donnerstag, 02.11.2017 - Wapta Falls & Golden

 

Daniels Mum hat Geburtstag - also senden wir als erstes herzliche Geburtstagsgrüße nach Hause! Es ist ein kalter Tag, trotzdem soll es heute zu den Wapta Falls gehen. Die sind 150 Meter breit und deshalb sehr beeindruckend, sagt die Parks Canada-Lady. Nun gut. Wir machen uns mit Bärenspray bewaffnet auf den Weg, schließlich soll ein Grizzly gesehen worden sein. Der Weg, auf dem wir wegen Bärengefahr die ganze Zeit Hörbuch hören ("Make noise so that the bear can decide if he stays away or not.") ist insgesamt ziemlich verschneit, aber dafür fast überall ebenerdig. Immerhin. Nur zum Ende, kurz vor den Falls, wird es noch einmal etwas hügelig, so dass wir aufpassen müssen, nicht zu rutschen. Bereits von oben sind die Wasserfälle ziemlich toll. Um ihn richtig sehen zu können, müssen wir auf einen Hügel klettern, der genau vor den Wasserfällen ist. Er ist so breit wie die Fälle... Und vereist, da macht man sich kein Bild von. Es haben sich Eiskugeln gebildet, die den gesamten Hügel überziehen und man muss echt höllisch aufpassen, wohin man tritt. Oben angekommen, genießen wir kurz den Blick und merken, dass wir von der Gischt aber ziemlich nass werden und dass sich die Nässe fast sofort in Eis manifestiert. Mit Eisjacke, Eisrucksack, Eismütze und Eishandschuhen krabbeln wir also wieder runter und machen uns auf den Rückweg. Kein Bär, ein Glück. Nun wollen wir nach Golden fahren, da wir uns für eine Nacht ein Motel gegönnt haben. Agnes Mum hatte eine kleine Finanzspritze extra dafür überwiesen! :) Das Motel ist echt günstig, 45 Euro und in der Folgenacht sogar nur noch 33 Euro pro Zimmer! Es gibt einen Gemeinschafts-Whirlpool, eine Sauna und auf den Zimmern Badewannen. Es ist ein absoluter Traum! Aber zunächst gehen wir noch einkaufen. Ganz dekadent, denn es gibt auf den Zimmern eine Mikrowelle, so dass wir uns ungesundes Fertigessen und desweiteren Chips, Pudding und guten Saft kaufen. Tja und das war der Tag auch schon. Wir gehen in den Whirlpool, treffen dort einen Mann mit seinen Kindern aus Ontario, der Plattdeutsch spricht. Wir machen uns das Essen heiß und surfen einfach nur. Es ist sooo toll! Wir genießen jede Sekunde!! 



Freitag - Dienstag, 03. - 07.11.2017 - Golden

 

Wir entschließen, noch eine Nacht länger zu bleiben! Es ist so schön und günstig! Wir machen den ganzen Tag nichts außer zu Subway zu gehen (National Sandwich Day - es gibt zu jedem Sub mit Getränk ein Sub umsonst) und einkaufen zu fahren. Entspannung pur!

Welch Luxus!

Welch purer Luxus! 

PS: Wie sich herausstellt, kosten die beiden Folgenächte auf Montag nur 75 Dollar insgesamt, also 25 Euro pro Tag. Und die Nacht auf Dienstag hat der Motel-Besitzer uns für umsonst angeboten!!! Wahnsinn! Wie lieb! Wir dürfen sogar umziehen, in ein Zimmer mit Fake-Kamin. Wir bleiben bis Dienstag! 

Am Montag beschließen wir, nicht rauszugehen, wirklich so gar nicht! Hunger haben wir aber trotzdem. Also bestellen wir - ultradekadent - Pizza! :D Man kann eine Pizza bestellen, deren beide Hälften unterschiedlich sind. Also Funghi und Hawaii oder so. Natürlich nutzen wir das aus! Dazu wird noch eine Nachtisch-S'Mores-Pizzi bestellt, die war verhältnismäßig günstig. Oh man, wir freuen uns! Die herzhafte Pizza ist leider nur ganz ok, die Nachtischpizza dafür der Burner! 

Am Dienstagmorgen wollen wir also los. Wir schauen aufs Thermometer - omg, es ist der kälteste Tag aller Zeiten. -17 Grad. Wir gehen kurz raus, es ist sonnig und die Luft ist total klar. Aber wir beschließen, dann doch noch um einen Tag zu verlängern. Es ist irre kalt!!! Innerhalb von Sekunden ist man durchgefroren. Das Witzige ist, dass uns beiden schon fast ein bisschen langweilig ist :D Wir surfen und düdeln also so vor uns hin, bis die Nacht vor dem finalen Abreisetag angebrochen ist.

Mittwoch, 08.11.2017 - Revelstoke

 

Mittwoch, Abreisetag. Ist ok, da sind wir uns einig! Wir machen noch unsere Wäsche, dafür waren wir an den Tagen zuvor zu faul. Deshalb ist es auch schon früher Nachmittag, als wir endlich aufbrechen können. Die Touriinfo in Golden hat leider geschlossen, so dass wir einfach losfahren und hoffen, noch etwas zum Hiken zu finden. Es geht nach Revelstoke.  

Leider liegt bei jeder Hikingmöglichkeit auf der Strecke (immerhin zwei Nationalparks) extrem viel Schnee, so dass wir nichts finden. Skifahren könne man oder Snowshoeing. Ja nee, das können wir nicht :) Ist aber nicht so schlimm! Auf der Strecke nach Revelstoke gewinnen wir wieder eine Stunde - nun haben wir neun Stunden Unterschied zu Deutschland. In Revelstoke ist es erst 14 Uhr, als wir ankommen, aber gefühlt dämmert es schon. Die nette Lady in der Touriinfo erklärt uns, dass es gegen 16 Uhr dunkel wird. Na bravo! Die Tage werden immer kürzer, die Nächte immer länger, herrjemine! Die Dame gibt uns eine Karte mit einigen Hikingmöglichkeiten mit, denn Revelstoke liegt ok-schneeig im Tal. Also gehen wir durch die Ministadt in Richtung eines Sees, wobei es ein anderer See ist, als wir eigentlich dachten. Jaaa - irgendwie hatten wir die Route falsch im Kopf. Egal, ist trotzdem schön. Nachdem wir wieder am Auto sind, fahren wir noch an einen ganz anderen See, finden dort den Trail aber zunächst nicht und gehen nur ein bisschen am Ufer entlang. Es sieht schön aus, weil der See zugefroren ist und es leicht auf die Eisoberfläche geschneit hat. Nach einem kurzen Rumgelaufe sehen wir endlich den Pfad, aber auch eine Bärenwarnung. Das bedeutet: Musik, Maestro! Wir lauschen italienischer Klassik auf dem Handy und bemerken, dass es nun doch allmählich dämmert. So kehren wir nach fünf Minuten wieder um. Geparkt wird dann bei Mc Do, dort genießen wir noch ein bisschen Wifi. 

Donnerstag, 09.11.2017 - Begbie Falls, Revelstoke & Kelowna

 

Daniel ist dieser Tage sehr unbegeistert, so generell. Er leidet ein bisschen an Heimweh :/ Dabei haben wir im Motel mit fast allen unseren Freunden geskypt - vielleicht gerade deshalb. Von der Idee, zu den Begbie Falls zu fahren, ist er deshalb nur mäßig begeistert. Der Weg zu den Wasserfällen ist sehr angenehm - man folgt zu Fuß einer drei Kilometer langen sandigen Autostrecke. Dann muss man ein bisschen klettern und ist schon bei den herrlichen Wasserfällen. Wir wählen die inoffizielle Kletterroute, um so den Wasserfall von Nahem zu bestaunen. Es schneit ziemlich doll, ist recht kalt und an vielen Stellen sind die Steine im Wasserfall überfroren. Man, sieht das herrlich aus! Es gibt auch einen offiziellen Weg hinunter zum Fuß der Falls, den wir noch erklimmen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Begbie Falls ist eine weiße Wand. Natürlich nicht in Wirklichkeit, es wirkt aber so. Wir sind neugierig: Was ist diese weiße Wand? Ist dort ein Berg mit Schnee? Oder Wasser? Kann es Himmel sein?! Echt, man weiß es nicht. Und die Auflösung: Es hat sich irre viel Nebel über einem See gebildet. Sieht aus wie an der Nordsee! Irgendwie richtig schön, aber kalt! So beschließen wir, dass wir nun zum Auto zurückkehren und nach Kelowna fahren. 

Auf der Strecke passieren wir immer wieder ziemlich krasse Nebelfelder mit extrem geringen Sichtweiten. Auch ist es teilweise echt verschneit und rutschig. Wir sehen zwei Unfälle: Bei dem einen hat sich ein LKW mit seinem Führerhaus auf eine Steinbalustrade gesetzt. Also das Führerhaus ragt über diese Balustrade hinweg. Das sieht so unwirklich aus, als sei der LKW irgendwie darauf gehüpft. Der zweite Unfall ist nur ein paar Kilometer weiter, ein Pferdewagenanhänger hat es nicht um die Kurve geschafft. Wir fahren nun noch vorsichtiger als zuvor und sind doch ziemlich erleichtert, als wir in Kelowna ankommen. Wir steuern die Touriinfo an, erfahren, dass die Art Gallery heute keinen Eintritt kostet und nehmen noch eine Hikingmap mit. Dann gibt es Essen im Bus - Ramen. Anschließend touren wir durch die kleine City, die in der Dunkelheit mit dem ganzen Schnee total schön aussieht. Die Art Gallery ist kleini - nach 10 Minuten sind wir durch (und wir haben uns Zeit gelassen). Das liegt aber auch daran, dass die Hauptausstellungshalle geschlossen ist. Naja, ok.  

Im Schnee stiefeln wir zum Auto zurück und fahren zu Walmart. Wir wollen noch ein paar Besorgungen machen. Es ist noch so früh und fühlt sich an wie 21 Uhr. Also verbummeln wir ein bisschen Zeit bei Walmart, gucken noch zwei Filme und gehen dann schlafen. 



Freitag, 10.11.2017 - Kelowna & Hope

 

Ach, bei Walmart aufwachen, ist irgendwie immer schön, weil da nämlich der Kaffee am Morgen gesichert ist. Bei Walmart ist zu 100% ein Mc Donalds mit drin! So gibt es erst einmal eine kleine Koffeindosis, bevor wir uns auf den Weg zu einem Regionalpark machen, um die Aussicht über Kelowna zu genießen. Davor waren wir bereits ein bisschen am Hafen entlangspaziert. Durch den vielen Schnee, der sich über Nacht in Matsch verwandelt hatte, sind die Wege im Park eher nicht so leicht begehbar, so dass wir eine Autostraße hinaufstapfen. Das machen viele :) Wir genießen den Blick über die kleine City und entschließen uns, dass uns das reicht - wir wollen lieber noch was anderes sehen. Es ist auch recht grau und rockt nicht so sehr auf diesem Berg. So fahren wir noch zu irgendwelchen Wasserfällen, müssen aber feststellen, dass der Weg schneetechnisch gesperrt ist. Als nächstes steuern wir einen weiteren Regionalpark an, der aber einfach so gar nicht einladend aussieht - grau, weiß, matschig - muss nicht sein. Deshalb fahren wir einfach weiter - wir wollen Hope erreichen.

Die Fahrt ist superspannend und zum Teil super unentspannend. Wir fahren nämlich stetig aufwärts und passieren dabei so krasse Wolkenfelder, dass die Sicht minimal ist. Man, ist das krass. So was Krasses hatten wir bis dato noch nicht erlebt. Wir werden zwar auch belohnt: Über den Wolken scheint die Sonne, die Straße ist gesäumt von schneebedeckten Tannen, es ist, als wären wir aus deiner Zwischenwelt in den Himmel katapultiert worden. Traumhaft schön. Man kann es gar nicht aufsaugen, so berauschend ist das. Aber was man hochfährt, muss man halt auch wieder runter, so dass das Nebelspiel von vorne losgeht. Leider setzt nun auch die Dunkelheit ein und es gibt keine Möglichkeit, vor Hope abzufahren - denn es gibt einfach keinen anderen Ort auf der Teilstrecke, die wir erreicht haben. Daniel ist extrem angespannt, kein Wunder. Es ist dunkel, bergig und einfach krass. Ja - die frühe Dunkelheit. Man weiß es und trotzdem unterschätzt man sie. Wir haben daraus gelernt - das passiert nie wieder! 

Am frühen Abend erreichen wir Hope - der Name ist Programm! Wir hatten gehofft, Hope heil zu erreichen. Dort parken wir bei Mc Do und gönnen uns Burger! 

Mehr ist mit uns nicht anzufangen - es geht in den Bus, wir gucken Filme und schlafen bald ein. 


Samstag, 11.11.2017 - Hope, Bridal Veil Falls, Teapot Hill, Cultus Lake & Chiliwack

 

Am Morgen schauen wir uns in Hope um. Ist schön, aber grau. Dafür liegt dort überhaupt kein Schnee! Die Touriinfo hat zu, so dass wir in einen Reiseführer schauen. Auf dem Weg liegen die Bridal Veil Falls, die wir ansteuern wollen. Diese Wasserfälle haben zwar offiziell zu, da der Weg wohl überflutet sein kann, aber wir sehen, dass es keinen davon abhält, zu den Falls zu gehen. Also uns auch nicht! Ja, und der Trail dorthin ist berauschend: Wir sind im Urwald gelandet! Alles ist grün, die Bäume sind voller Moos und der Farn wächst. Und es ist WARM! Die Thermowäsche ist total übertrieben, wir können mit offener Jacke herumlaufen. Wahnsinn! Diese Wärme! Die Falls sind ganz cool, man kommt auch ziemlich dicht ran. Aber wirklich beeindruckend sind echt die Bäume drumherum. Da der Weg nicht allzu lang ist, fahren wir recht bald weiter. Im Reiseführer spricht uns ein Trail in der Nähe vom Cultus Lake an: der Teapot Hill. Das ist unser nächstes Ziel.

Gegen 15 Uhr erreichen wir den Berg, snacken schnell ein Brot und stiefeln dann hoch. Teapot Hill also - und überall stehen Teekannen herum! Was war wohl zuerst da, fragen wir uns, der Name des Berges oder die Teekannen?! Auf jeden Fall ist der Weg wieder supercool, weil er durch den gleichen Typ Wald wie schon am Morgen führt - Urwaldfeeling ist angesagt! Der Pfad ist super ausgebaut, zum Teil aber recht steil, so dass uns superwarm ist, als wir oben ankommen. Man hat eine nette Aussicht über den Cultus Lake. Ja, nett halt. Der Weg dorthin war dafür mega. 

Es ist 16.15 Uhr, als wir wieder unten sind, wir kleinen Profi-Hiker (der Plan hatte nämlich zwei Stunden vorhergesagt) und wir fahren zu Walmart nach Chiliwack. Der Walmart liegt in einem Gebiet mit ganz vielen Läden und Daniel entdeckt ein Kino! Und sagt: Das wär doch mal eine schöne Abendbeschäftigung! Es ist also fix: Wir gehen ins Kino. Welcher Film - egal! Hauptsache, wir bekommen den langen Abend ein bisschen verkürzt - es ist schließlich erst 17 Uhr, gefühlt 21 Uhr. 

Wir entscheiden uns für "Murder in the Orient Express" nach Agatha Christie, essen davor lecker Kartoffelpüree im Bus und gönnen uns bei Walmart Schoki, Chips und Popcorn für den Film. Wir lassen es uns soo gut gehen!!! 

Mit den Leckereien bewaffnet, genießen wir fast 40 Minuten nur Film-Trailer vor dem eigentlichen Film, wir wissen gar nicht mehr, was wir alles gesehen haben. Der Hauptfilm ist schön, spannend! Und wir stellen fest, dass wir in Kanada noch nie im richtigen Kino waren! Nur im 1-Dollar-Kino in Montréal und im Kino an den Niagarafällen. Aber das war was anderes;)

Glücklich gehen wir schlafen. Ein guter Abend!


Sonntag, 12.11.2017 - Fort Langley

 

Auf unserem Weg nach Victoria, wo wir nun für die nächsten Wochen überwintern wollen, liegt das Fort Langley, eine National Historic Site. Die können wir uns nicht entgehen lassen, beschließen wir. Endlich mal wieder ein Fort! Der Ort dazu ist traumhaft schön, wie aus dem Bilderbuch. Alle Geschäfte sind in so einem alten Stil rausgeputzt worden, Lichterketten leuchten überall- - Touristen müssen das lieben! Das Fort an sich ist auch sehr schön, es ist das erste, das nicht-militärisch genutzt wurde, sondern für Fellhandel und Lachshandel. Wir lassen uns ein bisschen was zum Störfang um 1800-blubb erzählen. Die Ureinwohner haben nämlich die riesigen Störe gefangen, ein bisschen Fleisch hinterm Hals rausgeschnitten und sie dann wieder freigelassen - so waren sie ihnen als Nahrungsquelle dienlicher, außerdem hatten sie Respekt vor den Tieren. Wir sehen uns die Häuser der Bediensteten an und schauen einen kleinen Film über das Fort. Dann reicht es aber auch wieder. Leider regnet es, nein, es gießt in Strömen. Das ist der Preis für die Wärme - der Regen. Dauerregen. Die Aussichten für Victoria sind schauderhaft...

Wir wagen uns nicht aus dem Auto. Stattdessen kochen wir uns - schauen mal wieder Filme, nachdem uns erstmals so richtig langweilig im Auto war. Der Tag ist so lang, wenn es regnet und früh dunkel wird! Abends parken wir am Marine-Parkplatz, gehen früh schlafen und sind um 3.15 Uhr beide hellwach - haben wir schon geschlafen?! Die Züge rauschen im gefühlten Minutentakt am Auto vorbei und klingen, als würden sie unser Auto dabei rammen. Die Züge sind ja so irre lang, da hat man ein paar Minuten was davon, außerdem tröten sie ja immer, wenn sie ein Bahngleis passieren. Es ist wirklich zum Haareraufen und wir müssen einfach umparken! Es gießt immer noch, wir sehen nicht viel, aber finden glücklicherweise einen Parkplatz ganz in der Nähe. Dort ist es wesentlich ruhiger und wir schlafen bis gegen 9 Uhr. 

Montag, 13.11.2017 - Tsawassen - Swartz Bay Ferry

 

Der Tag der Überfahrt ist gekommen! Finally - wir haben nun fast die Westküste erreicht!!! Morgens laufen wir einmal durch den schönen, wenn auch anstrengenden Ort Fort Langley, anschließend machen wir uns auf den Weg nach Tsawassen - dort wird die Fähre uns nach Victoria bringen. Denken wir ;) Es stellt sich nämlich heraus, dass es tierisch windig ist und die 13- und 15-Uhr-Fähren abgesagt wurden. Mit Glück bringt uns die 17-Uhr-Fähre nach Swartz Bay. Die Überfahrt kostet 90 Dollar, gar nicht so wenig. Und dann heißt es warten. Es gibt eine recht große Halle mit vielen Geschäften, aber wir wollen nichts kaufen. Also machen wir Pfannkuchen im Auto, hören Wallander als Hörbuch und warten und warten. Die PCs sind leergesaugt, so dass wir keinen Film mehr schauen können. Auf lesen haben wir keine Lust und es regnet auch noch. Ih! Wir lauschen den Durchsagen und erfahren, dass es einen Computerfehler gab, so dass die Fähre zunächst nicht fahren konnte. Die 17-Uhr-Überfahrt soll aber mit einigen Minuten Verspätung stattfinden können. Immerhin. Wir gönnen uns einen Kaffee (besser: eine Kaffeespezialität) bei Starbucks, denn wenn man ein Heißgetränk kauft, ist das zweite umsonst (jedenfalls in der Zeit von 14 bis 17 Uhr) und warten dann noch etwas, bis wir endlich, endlich, im Dunkeln auf die Fähre fahren können. Die Überfahrt ist wellig, aber ansonsten unspektakulär - schließlich ist es stockdunkel draußen. 

Nach eineinhalb Stunden kommen wir in Swartz Bay an. Wir wollen am Folgetag zum Airport, weil wir noch ein paar Fragen zu unserem Urlaub auf Hawaii haben, so dass wir uns in der Nähe des Flughafens einen Parkplatz suchen. Dort sind viele Geschäfte, ein Supermarkt etc., was sich gut trifft, weil wir noch unser Wasser auffüllen müssen. Das geht im Supermarkt problemlos, außerdem entdecken wir Samosa und Parkoras in der Kühltheke. Die Verkäuferin wärmt uns alles auf und wir haben ein fantastisches Abendbrot! Da Agnes auf der Fähre ihren PC aufgeladen hatte, können wir noch zwei Filme schauen - wunderbar! Mit vollem Bauch Filme gucken ist das Beste!

Dienstag, 14.11.2017 - Victoria

 

Irgendwie beginnt der Tag für uns seit Monaten mit Kaffee - so auch heute. Wir haben noch zwei Packungen guten Kaffee aus dem Motel aus Golden, ein Paketchen öffnen wir heute. Dazu gibt es Pfannkuchen vom Vortag - lecker! Es regnet übrigens. Na bravo. Norddeutsches Schmuddelwetter, nur wärmer. Unser erster Weg führt uns zum Flughafen. Für uns wird es im Januar für zwei Wochen nach Maui (Hawaii) gehen, denn der Flug hin und zurück hat nur 325 Euro pro Person gekostet. Wir hoffen, dass wir auf der Insel couchsurfing-Möglichkeiten finden! Hawaii ist ja aber USA. Und da weiß man ja nie mit Esta und so. Wir fahren also zum Flughafen und wollen wissen, ob wir wegen der Ausreise und der Wiedereinreise nach Kanada nach den zwei Wochen Urlaub noch was beachten müssen. Die Dame am Infoschalter ist ganz lieb. Sie heißt Margarete und ist 1966 nach Kanada von Kassel aus ausgewandert. Sie hilft uns und bringt uns zum Grenzbeamten, der uns sagt, dass wenn wir ein gültiges Esta und Eta (kanadisches Esta) haben, wir nichts weiter beachten müssten. Super! Margarete ist ganz lieb und gibt uns Tipps, wo wir in Victoria nach einem Job schauen könnten. Sie ist schon alt und sagt, dass es im Edelweiss-Club in Downtown am ersten Donnerstag im Monat immer Schnitzel gibt. Wir finden den Edelweiss-Club schon jetzt toll! Hoffentlich sind da viele coole alte Leute! 

 Anschließend suchen wir uns ein Motel. Ja - wir haben das Geld eigentlich nicht. Aber wir müssen ganz dringend mal wieder duschen, unsere Kleidung waschen, abwaschen und nach Jobs schauen. Dafür gönnen wir uns noch einen Tag Motel! Die Hostels sind auch echt teuer, man wundert sich, und Air Bnbs sowieso. Und morgen geht dann die große Jobsuche in Victoria los!