Nova Scotia

17.07. - 01.08.2017

 

Back to where we started...

Wir machen uns auf den Weg zurück in bekannte Gefilde!



Montag, 17.07.2017 - St. Andrews

 

Der Tag stand im Zeichen des Wales! Wir fieberten dem Walerlebnis doch schon etwas entgegen, als wir aufstanden. Zunächst gab es einen Kaffee und einen Bagel mit gesalzener Butter bei Schnorti. 1,30 und ein absolutes Träumchen! Dann fuhren wir mit dem Auto Richtung City Center und spazierten zu einer National Historic Site, einem Blockhouse mit mehreren Kanonen von Anfang 1800, das dieses Mal errichtet wurde, um einem Angriff der Amis standzuhalten. Aber auch dieses Mal wurden die Kanonen glücklicherweise nicht abgefeuert.

Es gab sogar noch eine National Historic Site, vor der wir parkten. Ein altes Courthouse, das noch prima erhalten war. Auch von 1800-irgendwas. Es war abgeschlossen, so dass wir in die gegenüberliegende Info gingen. Dort fragte uns eine Bedienstete, ob wir das Gefängnis sehen wollten. Ja, klar! Es war ganz schön dunkel und kalt, weil bis auf die Zellenfußböden alles aus Stein war. Bis in die 70er Jahre wurde es tatsächlich genutzt, dann hat sich jemand dort umgebracht und zudem entsprach es nicht mehr den Vorstellungen der Zeit. Es sollte dort drinne spuken! Mit ihr schauten wir uns auch das Gerichtsgebäude an, das zum letzten Mal wegen eines Mordprozesses vor sechs Jahren genutzt wurde. Das war richtig schön drin, die kleine Lady erklärte uns noch ganz viel zur Geschichte und den Besonderheiten des Hauses. Z.B., dass die Zeugen bei ihrer Aussage erhöht standen, weil man davon ausging, dass man dann eher die Wahrheit sagen würde. Und dass weil es eine National Historic Site ist hinter dem Richterpult ein altes Bild von Queen Elizabeth hängen darf, da war sie sogar noch nicht gekrönt. Ansonsten müssen in den kanadischen Gerichtshäusern aktuelle Bilder von ihr hängen.

Viel Info! Anschließend aßen wir noch ein Brot und packten unsere sieben Sachen für den Walausflug ein: Wasser, Bananen und dicke Pullis und Jacken, denn auf dem Wasser würde es wohl kalt werden.

Um 16.30 Uhr fanden wir uns pünktlich beim Waleladen ein, auch andere Leute warteten schon und wir erfuhren, dass wir 29 Leute sein würden. Sehr cool, weil nämlich 46 drauf passen. Es gab eine kleine Einführung von einer Meeresbiologin, die man bei Fragen einfach anquatschen konnte. Na und dann legte der Katamaran von Land ab und fegte übers Wasser. Hui, das war schnell. Und windig. Und kalt! Pulli, Jacke, war nicht die verkehrteste Wal! Wir standen aber auch ganz vorne, wo uns der Fahrtwind um die Nase blies. Neben uns war eine Familie mit einer Tochter um die 20, die – wie wir –  super aufgeregt war und Wale sehen wollte! Der Rest verteilte sich im Schiff drinnen, auf der Rückseite bzw. auf dem oberen Deck. Wir fuhren erstmal ein gutes Stück raus, vorbei an Deer Island, bevor wir das erste Mal stehenblieben. Ach, das war lustig, die anderen Boote (Fischerboot und Zodiac) waren auch schon da, das Tall Ship kam später gemütlich dazugefahren. Na und dann sahen wir zuerst einmal Porpoise, die Tümmler aus der Delfinfamilie, Seehunde und irgendwann den ersten Minkewal! Das Mädchen war soo aufgeregt und rief immer, wenn es was auf dem Wasser entdeckte. Wir verstanden uns 1a. Agnes war auch immer dabei, zu sagen, wo sie was sah! 

Die Fahrt dauerte gut 2,5 Stunden, wir sahen viele Tümmler, Seehunde und einige Minkewale, wir hatten gehofft, auch Finbackwale zu sehen. Das sind immerhin die zweitgrößten, die es so gibt. Aber die waren leider irgendwo anders. Aber auch so war es schön, wir lernten, dass Wale „Fußspuren“ hinterlassen und quasi Handschuhe anhaben, weil es weiß an ihren Flossen ist.

Auf dem Rückweg holte der zweite Meeresbiologe eine Box mit Wasser heraus, in der z.B. ein Krebs, eine Seegurke, ein Seeigel und Seesterne schwammen. Das war stark! Man durfte alles anfassen! Eine Seegurke. Sensationell, fühlte sich an wie weiches Leder. Daniel hatte den Seeigel auf der Hand, der ihn anpieselte. Hoffentlich war es nur Wasser!! 

Gegen 20 Uhr erreichten wir also wieder das Land, wir hatten Handtücher und Shampoo mitgenommen, weil die öffentlichen Toiletten am Hafen (Einzeltoilette ) so wunderbar hohe Wasserhähne hatten und es mal wieder Zeit wurde! Schnell Haarewaschen, danach waren wir groggy und bereiteten uns im Auto den am Mittag erstandenen Kartoffelpürree zu. Ohne alles, denn alles andere war in dem Supermarkt leider unerschwinglich. So allmählich hat man die Preise echt raus, 1 lb Äpfel für dies, Milch für das… 😊 Und dann läuteten wir die Nacht ein. 

Dienstag, 18.07.2017 - St. Andrews & Woodstock

 

Agnes stand ungewohnt früh auf, um 8.30 Uhr klingelte der Wecker, denn sie wollte noch englische Vokabeln (aus dem Buch „Game of Thrones“) pauken, außerdem noch ein bisschen lesen und die ausgeschnittenen Stadt- und Landkarten, Artikel aus Broschüren, Flyer etc. in das große Erinnerungsheft, das sie von ihrer Freundin Anna geschenkt bekommen hatte, kleben. Das dauert immer seine Zeit. Daniel wachte gegen 12 Uhr auf, Agnes hörte gemütlich „Die drei ???“ und machte dann Milch für Oatmeal warm. Ein leckeres Morgengericht! 

Gemeinsam führte uns unser erster Weg zu einem Trail, von dem aus man Minister Island sehen sollte, dorthin konnte man mit dem Auto fahren, wenn die Flut da war. Dann wurde da nämlich ein Sandweg sichtbar, wo eigentlich Wasser ist. Aber der Spaß sollte 10 Dollar pP kosten. Für im Sand fahren oder hinspazieren. Es war tierisch neblig und wir schauten uns ein paar Autos an, die hin- bzw. zurückfuhren. Joah. Ok. Wir gingen auch noch einen Minitrail durch einen kleinen Wald entlang, sahen mehrere nicht-scheue Rehe (die sind da mit den Menschen quasi aufgewachsen und nerven die Leute dort, weil die Rehe im Garten alles annagen.) Also für uns war der Anblick cool! Niedlich, wie die so ganz still stehen und einen anluren! 

Dann stiefelten wir noch einmal durch die Ciddy, eine sehr schöne kleine Stadt übrigens mit einem sehr schönen, sehr gepflegten Zentrum. Sah nach reichen Touristen aus. Ein Eis hatten wir uns am Vortag gegönnt, da verzichteten wir also an dem Tag drauf :) Tja, und so viel mehr gab es dann auch nicht zu sehen, so dass wir weiterfuhren Richtung Woodstock (nein, nicht das coole 70er Jahre Hippie-Dorf). 

Google (wir sagen immer Schnoogle) schlug uns eine Route vor, die uns auf dem Highway an der Hauptstadt Fredericton vorbeiführen sollte, die aber 60km länger war als eine andere Route, die wir herausfanden. Ja also 60km sind 60km und wir fuhren - natürlich - die kürzere Route... Eine GRAVEL ROUTE! Gravel Route sind die Sand-/Stein-Straßen mit Schlaglöchern, die einem das Auto zustauben und auf denen man nicht schneller als 50 fahren sollte - eben wegen der Unwegsamkeiten. 

Es war wirklich ganz, ganz anstrengend. Nicht nur Schlaglöcher säumten die Straße, die kilometerlang war, sondern auch große Steine. Es war ein einziges Umkurven und Sir Matelas Moose ist zwischendurch ganz schön gehüpft :( Während der Fahrt hatte Agnes plötzlich den Geruch von frisch gewaschener Wäsche in der Nase. Mmhh. Es duftete herrlich. Aber wo sollte mitten im Nirgendwo eine Wäscherei sein?! Oder täuschte sie sich?! Dann der Blick nach hinten.. Durch das Gehubbel war die Seife umgefallen und zu einem Viertel ausgelaufen. Mist. Frische Wäsche wäre cooler gewesen. Die musste jetzt aber dringend her, weil die Seife auf unsere Klamottis getropft war und wir alles mit den Handtüchern aufwischen mussten. Naja.. Gehört wohl dazu?! Wir machten einen kurzen Stopp an einem hübschen See, wurden aber wieder von diesen merkwürdigen Kopffliegen (die sirren lauter und tiefer als Mücken und sind nur am Kopf) verfolgt und blieben nur kurz am See. Joah. Auf nach Woodstock! 

Woodstock war größer als gedacht, es gab eine kleine Einkaufstraße, eine Bücherei, Versicherungen. So 6.000 Leute lebten dort wohl. Wir mussten dringend unsere Eispacks loswerden, die waren wieder aufgetaut, und gingen in eine Häusersiedlung. Wir begegneten einer Frau auf der Straße, Marie, die uns mit zu sich bat und die Eispacks für uns kühlte. Wir lernten ihren Mann kennen und plauschten noch ein bisschen. Leider bat sie uns kein Abendbrot an ;), so dass wir selbst noch zu Walmart fuhren.. Wir brauchten Käse fürs Brot. Inzwischen waren wir aber so hungrig, dass wir bei Walmart nur Impulskäufe tätigten. Kein Käse, dafür aber Würstchen, Suppen, Chips und Saft! Für Daniel gab es Hühnchen-Reissuppe, für Agnes Tomatensuppe mit Würstchen, alles schmeckte so lala, aber das war schon ok!  

Na und wir blieben dann bei Walmart und genossen - dreimal dürft ihr raten - herrlichstes Wlan im Auto! Greys Anatomy Staffel 13 für Agnes, twitch für Daniel - so soll es sein!

Mittwoch, 19.07.2017 - Woodstock, Hartland, Florenceville-Bristol & Grand Falls

 

Der Wecker klingelte für Agnes um 8.30 Uhr. Sie wollte sich in Ruhe fertigmachen, noch am Blog schreiben und bei Walmart ein Käffchen einkaufen. Bis aufs Blogschreiben klappte alles wunderbar - die Zeit rennt dann doch immer... Und wenn die Augenbrauen nicht sitzen, was soll man machen?! Daniel stand um 9.40 Uhr auf, dann machten wir uns auf den Weg zu Marie, die Eispacks holen. Sie bat uns wieder rein und wir lernten ihre Tochter kennen, die seit sechs Jahren mit einem Mann aus der Karibik verheiratet ist. Sie erklärten uns den Weg zum Laundromat in Hartland, den brauchten wir dringend nach dem Seifendesaster vom Vortag! 

Aber zuerst einmal mussten wir in einen human Laundromat - wir brauchten mal wieder eine Dusche. Im Örtchen gab es einen Fitnesstempel, der uns zum ersten Mal 2 Dollar pP berechnete, um zu duschen. Naja, ist schon ok,  aber wir waren den Luxus des Nicht-Bezahlens gewöhnt :)

Anschließend - kluge Reihenfolge - putzten wir Sir Matelas Moose. Der Staub hatte ihn ganz schön mitgenommen, herrjemine. Außerdem waren noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, hier mal wieder mit Anti-Rost-Spray nachsprühen, da den Schrank ausbessern etc. 

Nach einiger Zeit fuhren wir dann endlich nach Hartland, fanden den Laundromat, wuschen zwei Ladungen, trockneten zwei Ladungen und stellten fest, dass über die Hälfte noch nicht trocken, sondern noch feucht war. Also wieder die Wäscheleinentechnik im Auto installieren und alles aufhängen. Dann ging es weiter zur Hartland Bridge, die über den St. John River führt - mit 390,75 Metern die längste gedeckte Brücke der Welt! Der Welt! Das wussten auch die Asiaten und belagerten den Brückeneingang ;D Also das Längste, Größte, Weiteste, Breiteste, Höchste etc. pp ist ja immer cool so, also dass man da war und das sieht. Aber diese Brücke z.B. war halt nur eine Brücke. Außer die Infotafel zu lesen und ein Foto zu machen - was soll man noch mehr tun!? Ich glaube schon, dass wir die Sachen genug würdigen. Aber man muss es halt auch nicht übertreiben irgendwie und ganz viele Fotos von sich und dem höchsten, größten, gigantischsten Dingsie machen. 

Nach Hartland düsten wir weiter nach Florenceville-Bristol, ein loriotesker Nachname oder Name für ein Anwesen irgendwie, wo es einen Riverside Park gab und einen zum Restaurant umgebauten Zug aus den 1930er Jahren. Der sah schick aus! Wir wussten erst nicht, dass es sich dabei um ein Restaurant handelt und stierten den Leuten von außen durchs Fenster auf den Teller ;D

Der "Scenic Drive" führte uns die ganze Zeit tatsächlich sehr szenisch an einem Fluss entlang, herrlich. Die Sonne schien, wir knackten die 30 Grad, etwas warm, aber mit Fahrtwind gings. Wir sahen noch Mc Cain, die in dem Winzort beheimatet sind, dann machten wir uns auf zu unserem letzten Zwischenstopp - Grand Falls. Es wird wieder französisch! 

Grand Falls waren wirklich große Wasserfälle, also hohe, aber da es lange nicht geregnet hat, pütscherte es mehr den Wasserfall hinunter als dass es floss. War ein netter Zwischenstopp, aber um den Fall herum führten viele Straßen und irgendwie war es nicht so richtig Natur. 

Wir entschieden uns nach dem Ausflug für eine Abendessenpause - Omelette mit Würstchen und Suppe vom Vortag -, danach schlug Daniel vor, gemeinsam Serie von der Festplatte zu schauen oder zu Walmart zu fahren. Da Agnes gern am Blog arbeiten wollte, entschieden wir uns mal wieder für Walmart, wo wir nun stehen. 

Es ist 22 Uhr, alle sind weg, nur wir sind noch da ;) Gute Nacht!

Donnerstag, 20.07.2017 - Grand Falls, Edmunston & Pohénégamook, Québec

 

´Wir verlassen New Brunswick! Aber nicht, bevor wir nicht Edmunston angeschaut haben. Das klang groß und wir hatten schon eine Broschüre davon mitgenommen. Also auf zur Touri-Info, die uns nochmal einen detaillierten Stadtplan gab. Ja. Es war nicht so der Burner dort. Es gab mal wieder ein Blockhouse und wir schauten uns eine Kirche von 1920 an, in der ein Küster uns ein paar Dinge zu dieser erläuterte. Z.B., dass sie erst 1940 im Inneren mit Fenstern vollendet wurde, weil wegen der Rezession den Kanadiern das Geld ausging. Ok. Dann wollten wir weiter und fuhren erstmal zum Supermarkt. Es war der Knaller dort, wir fanden ein Regal mit 50% reduziertem Obst und Gemüse. Also gönnten wir uns: Himbeeren, Pflaumen, Bohnen und Äpfel! Es war das reinste Fest!!! Im Auto gab es erstmal Himbeeren. Wir freuen uns auf Deutschland, wo Obst und Gemüse erschwinglich ist :) Gut gestärkt ging es noch bei einer anderen Touri-Info am Highway ran, die aber leider in einer Art Wendeschleife wieder in Richtung New Brunswick führte und nur Infos über New Brunswick hatte... Also wieder zurück auf den Highway zur Touri-Info über Québec. Wir bekamen viel Info und nahmen unzählige Broschüren mit. Uff. Nun hieß es planen! Wo sollte es vor Montréal noch hingehen?! Wir waren beide, Agnes noch mehr, überfordert!!!! Was also tun?!

Wir gingen um die Ecke der Touri-Info zu Schnorti holten uns einen XL Kaffee und dann: Denkhüte auf und planen! Wir entschieden uns, erstmal nur bis Lévis in Höhe Québec zu planen, wo dann die Entscheidung (oben oder unten) fallen sollte. Reichte auch, bis dahin gab es viel zu sehen. Die Region ist „Bas-Saint-Laurent“ und einiges dort kannten wir schon, weil wir ja hoch nach Gaspésie gefahren waren. Allerdings waren wir auf dem Hinweg ja immer „Transcanadiné“, wie Google den Highway ausspricht, gefahren und nur abgefahren, wenn es schöne Städte gab. Nun wollten wir die „Scenic Route“mitnehmen und alle schönen Städte entlang der Route mitnehmen. Die erste Station sollte Témiscouta-sur-le-Lac sein, so allmählich wollten wir gerne parken. Es war zwar wunderschön dort, aber so richtig gut parken konnte man leider nicht. Also weiter. Aber plötzlich ging es los! Ein riesen Regen! So dicke Tropfen, dass binnen Minuten die Straßen überschwemmt waren und Aquaplaning-Gefahr herrschte. Wir sind also einfach zum nächsten Parkplatz gefahren, einem Supermarkt und standen dort. Nicht schön, aber voll ok! Der Regen beruhigte sich auch wieder, aber es dauerte und wir hatten in der Zwischenzeit Appetit auf die Bohnen (mit Kartoffeln) bekommen, so dass wir kochten. Alle Fenster mussten auf, denn trotz des Regens war es knalleheiß – später hatten wir fünf Mücken im Auto! Das Essen war köstlich, danach schauten wir noch ein bisschen Serie und dann schliefen wir! 

Freitag, 21.07.2017 - Pohégénamook, Saint-André, Saint-Pascal, La Pocatière, Saint-Jean-Port-Jolie & Berthier-Sur-Mer

 

Wir wachten im Trockenen auf. Immerhin! Agnes machte Pancakes, dieses Mal mit einer zerdrückten Banane, es muss ja ein bisschen abwechslungsreich bleiben! Das schmeckte echt richtig gut. Es kamen ziemlich viele Pfannkuchen beim Backen heraus, weil wir unsere letzten sechs Eier durchbringen mussten, da die Kühlakkus schon wieder warm geworden waren. Aber viel ist ja nicht schlecht! Im Anschluss wuschen wir unser Geschirr in der Supermarkttoilette ab und fuhren dann in einen kleinen Park, in dessen Mitte eine Brücke das kanadische und das amerikanische Land miteinander verband. Der Fluss in der Mitte ist die natürliche Grenze zwischen beiden Ländern. Das war irgendwie cool, wir wanderten mal schnell in die USA ein – und schnell wieder aus!

Erst später erfuhren wir, dass es in dem Lac Pohénégamook ein Ungeheuer geben soll, ebenso wie im Loch Ness – aber da wir es nicht wussten, sahen wir es nicht!

Unser Weg führte uns am schönen St.-Lorenz-Strom vorbei durch wunderschöne kleine Dörfer. Wir folgten einer Broschüre mit ihren Tipps, wo wir anhalten und was wir anschauen sollten. So kamen wir nach St. André mit einer hübschen kleinen Kirche, dann wollten wir in den Parc des 7 Chutes in Saint-Pascal, den Park der Sieben Wasserfälle. Es war inzwischen trotz gelegentlicher Wolken und der Aussicht auf Regen wieder irre heiß, so dass wir tatsächlich nur einen Kilometer zum Boden der Wasserfälle wanderten. Es ging rauf, rauf, rauf und dann runter, runter, runter und wir waren ganz schön erledigt danach! Da hatten wir uns Entspannung im Jardin Floral in La Pocatière wahrlich verdient. Dieser kleine, von Freiwilligen betriebene Garten war ganz bezaubernd mit schönen Blümchen und Bäumen. Wir spazierten gemütlich herum, ließen den Felsengarten aber temperaturbedingt aus. Unser letzter pittoresker Halt sollte Saint-Jean-Port-Joli mit einem coolen Park und dem schönen Blick von der Werft aus sein. Der Park war echt toll, mit ganz vielen Skulpturen, einem Holzboot und direkt an der Werft gelegen. Echt, das war ein toller Stopp. Überhaupt ist die Region Bas-Saint-Laurent wunderschön, viele kleine Dörfer mit bezaubernden Häusern und kleinen Geschäften. Ui und mit vielen, vielen Touris!!!

So allmählich wollten wir uns eine Unterkunft für die Nacht suchen. Wir waren in Québec – also gab es auch wieder „Halte municipale“, öffentliche Parkplätze, die schön gelegen und vor allem rechtzeitig mit großen Schildern angekündigt sind. Wir hielten also Ausschau, aber bei einem war zu viel los, der andere kam doch zu spontan. Irgendwann fanden wir einen, auf den wir fuhren. Man konnte den Fleuve nicht sehen, dafür aber einen kleinen Weg in ein Bird Sancturary gehen. Wir gingen den Weg lang und beobachteten am Himmel, dass es sich immer weiter zuzog. Da kam eine riesige Regenfront auf uns zu. Es war gigantisch. Wir konnten gar nicht aufhören, hinzuschauen, weil man ganz genau sah, welche Landflecken der Regen am anderen Ufer schon erreicht hatte. Eben sah man noch Land, dann war es weg. 

Uns dämmerte, dass wir wohl so allmählich wegmussten und am besten auch unser Auto in eine einigermaßen regensichere Gegend fuhren. Und dann begann mal wieder ein Wettrennen gegen den Regen, dem wir tatsächlich recht gut entfliehen konnten. Vereinzelt kamen Tropfen, aber es ging. Wir waren inzwischen nicht mehr wählerisch mit der Unterkunft für die Nacht, weil wir Hunger hatten, so dass wir schließlich in einem Dorf am Kai hielten. Es kam uns erst unbekannt vor, bis Daniel plötzlich den Deich vorm Wasser sah und sagte: „Das kenne wir. Hier waren wir damals auch!“ Und tatsächlich, in Berthier-Sur-Mer wollten wir eine National Historic Site angucken, bis wir kapierten, dass die auf einer Insel vorm Land gelegen ist!!! So was! Na und dann kam der Regen doch. Dicke Tropfen. Unfassbar. Zack, war man nass! Wir sicherten das Auto mit Tüchern und fingen dann gemütlich an zu kochen: Bohnen mit Kartoffeln – lecker! Zum Nachtisch gab es Pflaumen und einen Keks, dann war es gegen 20 Uhr und wir wollten unsere Eispacks loswerden. Also schauten wir uns an, wo es Häuser in der Nähe gab und entschieden uns für eine Straße parallel zum Wasser. Wir klingelten bei einem erleuchteten Haus, das am Wasser lag, vielleicht wohnten da ja coole Leute drinnen, die uns auf ihr Boot einluden. Es machte keiner auf. Also nächstes Haus, in dem Licht brannte, dieses Mal auf der anderen Seite. Eine kleine, braungebrannte Frau um die 60 machte auf, sie trug ein schwarzes Kleid und war offenbar schon in bald-zu-Bett-Laune 😉 Aber sie machte auf, bat uns herein und fragte uns, ob wir etwas trinken wollten. Wir waren erst etwas unschlüssig, wir wollten ja nicht stören, sondern nur unsere Eispacks loswerden. Aber ja, warum soll man Angebote immer ablehnen, also sagten wir „Wasser“. Sie meinte, sie würde gerade einen Wein trinken, also bestellten wir um 😊 Die Frau, Liz, sprach ein bisschen Englisch, es reichte gut zur Verständigung, dauerte nur etwas. Ja und dann setzten wir uns also an den Tisch und erzählten von unserem Auto und dass wir durchs Land reisen. Sie war ganz niedlich, ganz ungläubig, warum wir denn ausgerechnet hier seien und bei ihr geklingelt hätten. Und sie fragte: „Are you good people?“ Agnes zeigte ihr Fotos vom Auto, das hatten wir am Strand gelassen, auch von der Reise, damit sie beruhigt war. Ja und dann passierte noch was Lustiges, weil Daniel erzählte, dass wir in Pohénégamook waren – da war sie nämlich aufgewachsen! Und sie meinte, das kann doch nicht sein, dass zwei Deutsche in ihrem Heimatort, der klein ist, waren! Ihr Großvater hatte dort ein Haus auf kanadischem und us-amerikanischem Grund, so dass ihr Bett auf zwei Kontinenten stand und der Kopf in Kanada, die Füße in den USA geschlafen haben! Sie hat uns auch von dem Monster im See erzählt. Es war herrlich, sich mit ihr zu unterhalten. Sie ist Rentnerin, aber super aktiv, sehr sportlich und künstlerisch aktiv. Sie macht kleine Boote aus Holz, Stein, manche rahmt sie ein. Aber weil sie sich beim Badminton vor einigen Jahren die linke Hand verletzt hat, geht das nicht mehr so schnell. Aber, meinte sie, sie sei Rentnerin und habe Zeit. Und sie träume von einer Reise nach Frankreich, weil dort eine Großtante begraben sei, aber Europa sei wegen der schwachen kanadischen Währung wirklich sehr teuer. Es war ein prima Abend, der bis gegen 22.30 Uhr anhielt. Wir verabschiedeten uns herzlich und Agnes fragte, ob sie morgen vielleicht duschen könnte. Na klar, das sei kein Problem! Wir bekamen noch Chips mit, Reiswaffeln und Protein-Müsliriegel. Für die Nacht, damit wir gut einschlafen könnten! Außerdem gab es ein Holzboot mit Signatur und XOXO mit auf den Heimweg. Für unser Auto! Und Liz fragte, ob wir denn wirklich gut im Auto schlafen könnten (ja!) und ob sie uns hinfahren soll (5 Minuten Fußweg! - nein!). Das ist so lustig! Kanadier und laufen!!! Keine Chance :) ;) ;)

Samstag, 22.07.2017 - Berhier-Sur-Mer & Lévis

 

Wir hatten verabredet, dass wir um 11 Uhr zu Liz, Spitzname Lizon, kommen sollten. Agnes war bereits um 9 Uhr auf und machte etwas Ordnung, Daniel wachte wenig später auf und entdeckte zu unserem Erstaunen zwei Zettel – en francais – auf unserer Scheibe. Herrjemine. Da stand irgendwas mit dass man dort, wo wir standen, nicht über Nacht hätte parken dürfen und dass wir eine Strafe bezahlen sollten. Aber das wollten wir nicht, wir fühlten uns außerdem wirklich im Recht!

Wir waren am Abend im Dunkeln angekommen und hatten nicht gesehen, dass wir dort nicht stehen könnten. Wir haben ja schon gelernt, dass Ausschildern nicht die Stärke der Kanadier ist – so war es auch hier. Von dort, wo wir reinkamen, konnte man nicht sehen, dass eigentlich nur Autos mit Anhänger dort, wo wir standen, erlaubt waren. Und an Blumenkästen vor unserem Auto stand – von den Blumen verhängt – dass es private Plätze sind! Oh Boy. Wir einigten uns also darauf, dass wir dort, wo wir uns melden sollten, sagen würden, dass wir kein Französisch sprechen und deshalb leider nicht wissen, was Sache ist. Wir also hin – und Daniel hat sofort vergessen, was wir gesagt hatten :D Das war lustig, eigentlich passiert Agnes sowas. Daniel also: "Wir wussten nicht, dass wir nicht dort parken durften..." Und Agnes: "Leider verstehen wir den Zettel gar nicht wirklich, wir sprechen kein Französisch." Uff. Gut, dass die kleine Lady kein Englisch konnte, sie hat unser Blubbern nicht gehört!! :) Wir haben dann ein bisschen rumgeredet mit der positiven Konsequenz, dass die Frau die beiden "Strafzettel" weggeworfen hat und gesagt hat, es sei schon ok! Uff, ein Glück!

Dann ging es zu Liz. Hihi, sie war wach, aber eigentlich schläft sie oft bis nachmittags, weil sie oft bis in die Nacht hinein wach ist. Sie fragte, ob wir schon gefrühstückt hätten - nee :) Liz sagte, sie hätte alles, aber wir müssten es zubereiten :) Daniel machte also Eier, es gab noch Toast, Kirschen und Melonen. Lecker. Frische Früchte - ganz toll! Danach schnackten wir noch ganz viel, sie zeigte uns Steine, die sie in Bonaventure gesammelt hatte (die grauen mit den weißen Strichen, von denen wir auch welche im Auto haben), sie zeigte uns coole Muschelteile aus Florida und wir durften uns was davon aussuchen. Es gab noch ein Steinboot, das sie gemacht hatte und Agnes suchte sich ein Muschelstück aus, das wie ein Regenschirm aussah! Total cool! Wir zeigten Liz unser Auto, das Boot von ihr hatten wir schon aufgehängt und ihr kamen Freudentränen :) Dann duschten wir und allmählich - es war schon gegen 14 Uhr - rückte der Abschied näher. Wir bekamen noch Brotchips mit, Hummercreme, Marmelade, frisches Schweinefleisch in einer Dose, das beim Fleischer wohl ultrabeliebt ist, selbstgemachte Nudelsoße und Früchte. Nudeln, Tomaten, Salat und Brot bat sie uns auch an, aber davon haben wir genug ;) Soooo lieb!!! Es gab ganz viele Umarmungen und auf beiden Seiten Abschiedstränen. Daniel sagte: "Oh man, ihr kennt euch doch erst einen Tag!" Aber manchmal fühlt sich so ein Tag doch länger an... Wir tauschten aber die Adressen, Mailadressen etc. aus - wir werden uns wieder schreiben! 

Im Anschluss sollte unser Weg nach Lévis führen, wir wollten dort mal planen, wie es weitergehen sollte - unser vorläufiges Endziel ist schließlich Montréal. 

Also suchten wir uns in Lévis einen Schnorti und entdeckten auf dem Weg dorthin, wie schön es in Lévis, gegenüber von Québec, doch ist!!! Wahnsinn! Eine megaschöne Stadt! Und man konnte das Chateau Frontenac hervorragend sehen. Wir planten also, dass es auf der Südseite des St. Lorenz weitergehen sollte, in die Eastern Townships und nicht nach Mauricie. Agnes wollte u.a. so gerne den Forresta Lumina, einen erleuchteten Wald bei Sherbrook sehen, außerdem werden wir an einigen Nationalparks vorbeikommen. Und die sind ja immer ein Highlight! Wir planten gut zwei Stunden, dann suchten wir uns einen Parkplatz an einer Straße und wollten in Lévis spazierengehen. Die Parkplatzsuche war gar nicht leicht, wir merkten noch rechtzeitig, dass wir in einer Straße genau dort standen, wo ein Bus halten sollte :D Schnell weg! Wir standen ziemlich weit oben im hügeligen Lévis und hatten einen Wahnsinnsblick auf das Schloss. Wir spazierten oben entlang und kamen an einer Terrasse vorbei, einem Park, in dem total viele Leute auf Campingstühlen saßen. Agnes dachte, das sei bei dem tollen Ausblick vielleicht normal, aber Daniel war skeptisch und fragte nach. Und tatsächlich - die Leute warteten auf das Feuerwerk im Rahmen der Tall Ship Regatta, die gerade in Québec stattfand. Es sollte um 22 Uhr sein! Ha! Stark! So ein toller Zufall, vor allem weil wir später erfuhren, dass diese Tall Ship Regatta nicht jedes Jahr ist, sondern die letzte vor 33 Jahren stattfand!! Yeah!! 

Unten am Hafen hörten wir von oben Musik, also runter da! Ach cool, da gab es Foodtrucks, Musik und später am Abend sollte der Springbrunnen erleuchtet werden! Im Hafen stand ein Tall Ship und dahinter schien das Chateau Frontenac durch. Es war formidable. Wirklich, vor allem mit der untergehenden Sonne war es einen Augenweide!! Wir waren glücklich! 

Gegen 21 Uhr fingen die Fontänen des Springbrunnens an zu leuchten, wir schauten ein bisschen zu und gingen dann zum Auto - ein dicker Pulli musste her. Und wir wollten das Feuerwerk von oben anschauen! Mit den Chips vom Vortag bewaffnet, machten wir uns auf zur Terrasse, wo echt schon richtig viele Leute waren - merke: Als wir zum ersten Mal da waren, war es gegen 19 Uhr!!! Aber ja, in der Schlange stehen ist halt typisch Québec! Das kannten wir schon aus Montréal. Nirgendwo stehen mehr Menschen in Schlangen bis vor die Geschäfte als in Québec!

Wir entspannten noch ein bisschen auf einer Mauer, wurden angesprochen und Agnes musste ihr verrostetes Französisch wieder rauskramen und erklären, was gerade bei uns Sache ist mit dem Reisen. Uff!!!

Na und dann ging es los - krach bumm, das Feuerwerk wurde tatsächlich vom Wasser aus gezündet!!! Yeah!! Awesome. Es war voll toll, alle waren ganz aus dem Häuschen! Wir auch! Prima, danke Québec für den tollen Empfang!

Gegen 23 Uhr waren wir wieder am Auto und wollten noch umparken, wir standen nämlich an einer schrägen Straße, so dass Daniel im Bett auf Agnes gekullert wäre. Und das will wirklich niemand. Also umparken, in eine Querstraße mit Blick aufs Schloss. Der perfekte Ausblick! Wir konnten es nicht glauben, es war traumhaft schön! Erleuchtet, herrlich! So konnte man gut einschlafen!

Sonntag, 23.07.2017 - Lévis, Sainte-Marie &Beauceville

 

... Und aufwachen! Denn gegen 7.00/7.30 Uhr wurde es laut um unser Auto herum. Agnes - halbwach - dachte, dass Leute sagen würden, dass wir dort nicht parken könnten oder dass irgendwelche Penner unser Auto belagern!!! Aber nein! Das stimmte alles nicht! Die Leute wollten die ausfahrenden Tall Ships anschauen! Um 7.30 Uhr muss man natürlich anfangen, sich einzureihen! Uff. Früh! Wir dachten, dass es um 9 Uhr losgehen würde, aber ab da sollte wohl nur irgendwie am Hafen das Ausfahren kommentiert werden. Na dann... Und ab 7.45 Uhr ging es auch echt los mit dem Rausgefahre. Unser Auto wurde so hart belagert! Wir mussten so doll lachen! Völlig verschlafen nahmen wir Fahrer- und Beifahrer-Sitz ein, während alle anderen frisch und bekleidet draußen warteten! Wir machten die Fenster auf und natürlich wurde mit uns geschnackt! Wir hatten Glück, dass die Leute englisch sprachen, so bekamen wir ein paar Dinge von der Regatta mit. Ui und die Schiffe (auch ein deutsches) fuhren und fuhren, gegen 9.30 Uhr war alles beendet. Auch ein Piratenschiff, also es sah so aus und diente wohl auch für einige Filme, fuhr mit! War schon toll, vor allem an so einem Premiumplatz. Alles richtig gemacht! Genüsslich snackten wir noch ein paar von den Brotchips - ein guter Start in den Tag!!! 

Unser Weg führte uns dann erstmal nach Sainte-Marie, wo Agnes bei Schnorton ein bisschen Blog schrieb, während Daniel einen Mittagsmuckler im Auto hielt. Dann schauten wir uns eine Kirche an, in der eine verkleidete Frau uns eine Führung anbot, wenn sie mit der aktuellen durch war. Aber so viel Geduld hatten  wir nicht... Also sind wir durch einen Park gewandert, haben uns noch eine andere Kirche angeschaut und sind durch die Fußgängerzone gegangen. Aber es war Sonntag, alles hatte geschlossen :) Dafür lief aber ultracoole Musik... 

Unser letzter Stopp war in Beauceville, ein nettes kleines Städchen mit ein paar Parks, durch die wir gegangen sind. Es gab Nudeln mit selbstgemachter Soße von Lyson und zum Nachtisch einen Keks von Subway, weil wir beide dringend Strom für unsere PCs und Handys brauchten. Unsere Nacht verbrachten wir bei Schnorti auf dem Parkplatz. 

Montag, 24.07.2017 - Beauceville & Frontenac National Park

 

Es war mal wieder Zeit für einen Nationalpark! Das Wetter war prima dafür, es war bewölkt und angenehm kühl, so dass wir gut würden wandern können. Es gab noch ein Käffchen und einen Donut bei Schnorton, weil wir angefangen haben, die Kassenzettel zu lesen, auf denen steht, dass wenn man den Service im Internet bewertet, es einen Gratisdonut bei der nächsten Bestellung gibt. Das kann man aber nur alle 14 Tage mit der gleichen IP-Adresse machen, so dass wir die Eingabegeräte immer switchen müssen: mal von Agnes Handy, mal von Daniels und dann von unseren PCs. Bei Subway gilt das gleiche und da gibt es einen Gratiskeks. Kann man ja mitnehmen! Wir verließen also Beauceville und fuhren zum Nationalpark, 8.50 CAD pro Person, aber ok. Das wussten wir ja. 

Wir entschieden uns für einen Strecke von gut 10 Kilometern (sollte 3,5 Stunden dauern) leicht und mittelleicht, nahmen unsere Rucksäcke mit, Wasser, Äpfel und Badesachen, weil es auch einen See geben sollte. Und wir sprühten uns mit Anti-Mücken-Spray ein, weil es ja durch den Wald ging! Es gab noch schnell Essen und dann liefen wir. Es ging eine Steigung hoch, danach waren wir erstmal etwas am Schwitzen und freuten uns auf den See!!! Obwohl es gar nicht so warm war und die Sonne nicht schien, entschieden wir uns tatsächlich dafür, zu baden - der See war schön warm!!! Wir zogen uns am Strand um, plantschten und kaum, dass wir raus wollten, kam eine Familie angepaddelt. Oh man, keine Sekunde zu früh, dass wir uns angezogen haben!!! :)

Auf dem Rückweg fing es an zu regnen. Und wie!!! Es regnete sich richtig ein und wir hatten das Auto nicht regensicher gemacht! Ohje. Und wir hatten ja nun noch zirka 1,5 Stunden Marsch vor uns.. Naja, man konnte es nicht ändern. Und ein Glück beschützte das Blätterdach uns.. Was aber super nervig war, waren diese merkwürdigen Kopffliegen um uns herum. Bah!! An einer Gabelung entschieden wir uns für einen Weg, eine Autospur, die unserer Meinung nach zum Parkplatz führen sollte... Hmm.. Ja. Tat sie nicht. Nach 30 Minuten gehen kamen wir irgendwo raus und hatten keine Ahnung, ob wir von da nach rechts oder links gehen sollten... Oh man. Bei dem Regen! Also wieder zurück. Und gegen 18 Uhr kamen wir tatsächlich beim Auto an - es hatte nicht durchgeregnet, aber dafür waren wir ziemlich nass! Agnes hatte zwar ein Regencape an, aber trotzdem. Wir breiteten alles im Auto aus und fuhren noch ein ordentliches Stück in Richtung Sherbrooke. An einem Subway - wir hatten dieses Mal beide Lust auf Internet - hielten wir an, aßen unseren verdienten Cookie und schauten gemütlich im Auto Serie. Ein guter Abschluss!

Dienstag, 25.07.2017 – Sherbrooke & Coaticook

  

Hihi. Unser Morgen begann witzig, nämlich damit, dass wir vom Parkplatz vertrieben wurden! Also nicht richtig, aber der Mitarbeiter von Subway meinte, dass einige Gäste zum Mittag erwartet würden, so dass wir unsere Kutsche ein bisschen weiter hinten parken sollten. Na gut. Das ist ja nicht so kompliziert. Wir parkten also um und gingen dann erstmal ein Käffchen bei Subway trinken. Nachmittags waren wir in Sherbrooke, wo wir zunächst die Touri-Info aufsuchten, Flyer mitnahmen, einen Umsonst-Parkplatz in einer Straße fanden und dann in der prallen Hitze losmarschierten. Unglaublich, dass wir so einen Sommer haben würden. Danke, Kanada. Echt stark! So braun waren wir wohl noch nie in unserem Leben! Durch Sherbrooke zogen sich Streetart-Gemälde, die an ganz unterschiedlichen Gebäuden waren. Ganz cool so. Es war eine Studentenstadt, aber da Sommerferien sind, war die Stadt ziemlich ausgestorben. An einem See, den wir halb umrundeten, fanden wir einen Farmer's Market, wo aber - typisch irgendwie - alles überteuert war. Wir nahmen noch einen coolen Park mit, in dem Blumen und Sträucher zu verschiedenen Figuren geformt waren und suchten dann das Auto, weil wir ja noch nach Coaticook wollten – denn wir hatten beschlossen, uns den „Foresta Lumina“, einen erleuchteten Wald in einem Naturpark anzuschauen. Das war eine Veranstaltung, die es immer im Sommer gibt, die supercool aussah und für die es tatsächlich nur noch um 23 Uhr Tickets gab! Gut ausgebucht also, da dort pro Vorstellung mehrere 100 Leute reinpassen und der erste Termin um 21.30 Uhr war. Wir freuten uns, parkten in erster Reihe und kochten erstmal schön. Kartoffeln, Soße und Gemüse. Ein Festessen! Denn wir hatten davor Obst und Gemüse geshoppt und dabei – oh Schreck – auch Pflaumen für den halben Preis gekauft, die aber immer noch 7 Dollar kosteten! Die hätten sonst 15 gekostet! Für 8 Pflaumen. Ist n bisschen doll! Aber dafür waren sie auch gut! 

Wir düdelten so vor uns hin, machten noch eine Augenpause und wackelten um 22.45 Uhr also zum Wald – spannend! Es waren viele Leute da und wir hatten gar keine richtige Vorstellung davon, was uns da erwarten würde. Na und dann waren wir drin und ja, man kann es gar nicht richtig beschreiben. Es gab einen Pfad durch den Park, der an verschiedenen erleuchteten Bäumen, Brücken, Flüssen vorbeiführte. Es gab Lichtershows mit Musik, man sah eine Lichtershow, bei der es so aussah, als würde ein Baum zerstört werden und wiederentstehen, in einem Tal glitzerten tausende kleine bunte Lichter, es war ziemlich zauberhaft, aber nicht soo zauberhaft, wie wir es uns erhofft hatten. Wir waren beide der Ansicht, dass es toll war, aber man auch noch mehr (ein unspezifisches Mehr) hätte da herausholen können. Aber ja, hatte sich gelohnt! 

Und danach war dann auch Schlafenszeit!


Mittwoch, 26.07.2017 – Coatikook, Magog & Waterloo

 

Erstmal ausschlafen! Lustig, weil so allmählich alles voll wurde, weil man den Park natürlich auch zu normalen Uhrzeiten besuchen konnte! Wir frühstückten in Ruhe und machten uns dann auf den Weg zum Glow Golf 😊 Minigolf in Neonlicht! Der Parcours war in einer umgebauten Kirche. Voll stark!!! Wir bekamen Minigolfschläger, mussten noch kurz warten und durften dann losminigolfen! Das war witzig, es hat echt Spaß gemacht! Manche von den Parcouren waren überhaupt nicht zu schaffen (7 Punkte, das Mieseste), manche ziemlich gut und Daniel gewann nur knapp vor Agnes. Ein cooler Spaß, vor allem halt mit diesem ganzen erleuchteten Kram um einen herum. 


Im Anschluss cruisten wir nach Magog, ein supercooler, voll schöner Touri-Ort, in dem wir aber total doof auf einen Bezahlparkplatz geleitet wurden. Das wollten wir nicht. Für parken bezahlen! Also wieder runter. Und da wir nur wenige Minuten dort standen, mussten wir nicht bezahlen 😊 Wir parkten an einer Kirche und gingen in Ruhe durch die City, überall war Musik, Essen, wir gingen in eine Galerie mit verrückten Bildern und ein bisschen in Richtung eines Sees. Da wir aber auch irgendwo übernachten wollten und es schon wieder Abend war, fuhren wir weiter und landeten in einem Örtchen namens Waterloo. 

Es sah in der Google Bildersuche unspektakulär aus, wir hatten uns ja informiert, aber dort war tatsächlich ein kleines Fest! Livemusik und warme Temperaturen – was wollte man mehr?! Wir blieben also dort, machten noch einen Abendspaziergang, parkten bei der Touri-Info, wuschen das Geschirr ab und schliefen gut – bis der Regen einsetzte und voll auf unser Dach knallte. Wir hatten nämlich unter einem Baum geparkt, der sich alle paar Minuten des Regens entleerte! Ay! Anstrengend! Und so war die Nacht nicht so gut


Donnerstag, 27.07.2017 – Waterloo, Fort Chambly & Montréal

 

Am Morgen ging es für uns weiter in Richtung Montréal. Eigentlich wollten wir in Waterloo noch ein Eis essen, aber da es regnete, setzten wir den Plan nicht in Aktion um. Stattdessen ging es erstmal nach Grandby, das ganz offensichtlich bis auf einen Zoo nichts konnte, so dass wir weiterfuhren nach Fort Chambly. Eine National Historic Site, also umsonst, und mit Forts hatten wir gute Erfahrung gemacht. Joah. War jetzt nicht so der Burner, aber wir verkleideten uns. Das war lustig. Wir spazierten dann noch an einen See, bevor es (Trommelwirbel) nach Montréal – Monte – ging! 

Yeah! Back in die alte Heimat! Aufregend! Aufregend war auch der Großstadtverkehr, durch den wir uns schoben. Unsere Freundin Steph, die wir damals kennengelernt hatten, hatte uns erzählt, dass man in ihrer Straße umsonst parken könnte. Sie wohnt in Montréal City und wir versuchten unser Glück. Leider kamen wir aber in den Feierabendverkehr und irgendwie waren die Parkplätze zu klein für unser Auto, außerdem gab es überall ganz verrückte Regelungen: Mal durfte man von Montag bis Mittwoch nicht von 7-9 oder 9-11 Uhr parken, dann wieder gar nicht von 9-21 Uhr, dann mal am Donnerstag nicht, dann dies, dann das – so dass wir beschlossen, einfach in unserer alten Gegend – dem Plateau – unser Glück zu versuchen. Und tatsächlich. An unserem alten Supermarkt – Metro – fanden wir einen guten Platz, von dem wir auch an keinem Tag zu keiner Uhrzeit vertrieben werden würden. Mensch, na, das klang doch gut, da blieben wir. Es war zwar an einer großen Straße, aber das wäre wohl schon ok. Wir hatten inzwischen Hunger bekommen (wie oft wurde der Satz hier schon geschrieben?!)… Also gab es erstmal ein süßes Teilchen von Cremy (da wollte Agnes sowieso immer schonmal hin) und dann entdeckten wir den L’Entrepôt… Beim L’Entrepôt wurde immer so hart Schlange gestanden, dass wir jedes Mal dachten, dass die Leute verrückt sind und wir uns das niemals antun würden. Mussten wir auch nicht, denn Schlange gestanden wurde nicht! Wir fanden locker einen Platz – yeah!!! Na und der Grund, dass dort immer alle waren, war halt, dass jedes Essen nur 5 Dollar kosten sollte – ob Burger, Nudeln, Salat oder Mexikanisches. Wir bestellten Piroggen und Mac’n’Cheese – lecker. Das Essen hatte eine hervorragende Qualität und da wir nur Wasser zum Essen orderten, landeten wir tatsächlich bei 11 CAD. 7 Euro! Für so ein Essen! Wir waren hellauf begeistert! Und würden dieses Restaurant noch öfter besuchen… Ach und dann machten wir einfach einen Riesenspaziergang durch Monte. Die Avenue du Mont-Royal hoch, durch den La Fontaine-Park, ins Gay Village, zum Old Port, zum Place des Arts, wo natürlich wieder was los war, Lichtinstallationen und so 😊 Und eine riesige Akrobatikshow gab es als Zugabe auch noch! Ach, es war herrlich. Einfach herrlich. Eine tolle Stadt. Lieblingsstadt in Kanada bis jetzt! Gegen halb 2, 2 waren wir beim Auto – gut müde vom vielen Laufen und den ganzen Eindrücken, so dass wir schnell einschliefen! Back home. Ein gutes Gefühl.



Freitag, 28.07.2017 – Montréal

 

Wir schliefen dafür, dass wir direkt an der Straße standen, echt ganz gut! Zwischen 9 und 10 Uhr wachten wir irgendwann auf, aber eher von der Hitze als vom Lärm. Wir genossen unsere alte Gegend! Und machten den ersten Stopp dort, wo es uns auch am Vortag so gut gefallen hatte – beim L’Entrepôt! Noch ein tolles Essen für 5 CAD kann ja nicht schaden, um gut in den Tag zu kommen!!! Wir mussten nicht anstehen, es war ja auch noch früh. Wir entschieden uns für einen Burger, Daniel mit Suppe, Agnes mit Salat. Und es war wieder oberköstlich. Super Fleisch, ein toller Bun – eine 1a Entscheidung!!! Am Nachmittag hatten wir uns mit unserer Freundin Steph verabredet. Ein wunderbares Wiedersehen!!! 

Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Axtwurfschule vorbei. Sachen gibt es… Wir hatten die Eispacks mitgenommen, aber die Lebensmittel im Auto vergessen. Gut, dass fast alles schon fast alle war (Phili, Margarine etc.). Wir umarmten uns alle herzlich, schnackten ordentlich lange und liefen danach mit Steph noch über den Place des Arts, auf dem drei Festivals parallel liefen. Zu viel für Agnes 😊 Oh man, diese herrliche Kulturstadt!!! Es ist nicht zu fassen, was die alles bietet. Kleinkunst im Freien, dazu ein Comedy-Festival, ein Foodfest – einfach alles. Wir genossen es sehr. Danach sind wir noch mit zu Steph gegangen, Guillermo war auch da und wir haben einfach geschnackt! Herrlich! Unseren Weg zum Auto nahmen wir über den St.-Laurent-Boulevard, wo superviel los war. Ganz anders als im Mai, überall war Leben. Und Diskos! Das war uns gar nicht so bewusst! Es dauerte ganz schön, bis wir endlich am Auto waren, wir wussten danach, was wir getan hatten! 😊

Samstag, 29.07.2017 – Montréal

 

Wir hatten Glück! Weil das E-Race am Wochenende stattfinden würde, waren alle Bahnen und die Stadtfahrräder an den beiden Tagen umsonst!! Yeah! Mega!!! So lieferten wir am Morgen gegen 11 Uhr erstmal unsere Wäsche bei Steph und Guillermo ab, sie hatten gesagt, dass wir dort waschen und sogar schlafen konnten! Wir würden uns die Couch teilen müssen, aber wir beschlossen, dass das ok sei! Es gab zwei Tüten voller Wäsche, die aber glücklicherweise in die Waschmaschine passte. Die Maschine war ganz neu – und es war erst der dritte Waschgang, den sie starteten! Hihi! Wir schnackten noch ein bisschen und machten uns dann auf den Weg zum Mont Royal, den wir mal im Sommer sehen wollten. Wir nahmen also die gratis Metro, dann den Bus in Richtung Berg und liefen den Berg gemütlich hoch. Wir waren den Mont Royal im März oder April schon einmal hochgewandert. Damals lag noch so viel Schnee, dass wir uns den Weg richtig erkämpfen mussten, weil die Wege nicht frei waren. Der Weg kam uns ewig lang und steil vor – jetzt, mit freien Pfaden, war das gar nix mehr! Haha! Steil – von wegen! Alles war voller Touris, die ihren Wochenendspaziergang am Berg machten. Eine schöne Stimmung! 

Oben angekommen, machten wir natürlich das obligatorische Foto vor der Kulisse von Montréal und genossen Klaviermusik, weil an vielen Stellen Klaviere zur freien Verfügung herumstehen. Voll cool! Wir entspannten oben eine ganze Weile, bevor wir den Abstieg begannen. Unten angekommen, schnappten wir uns Bixi-Fahrräder, die waren ja umsonst, und düsten zum L’Entrepôt – noch einmal gut essen!!! Für Daniel gab es den Veggie-Burger, für Agnes Quesadillas mit zartem Beef. Es war sowas von köstlich. Der L’Entreptôt. Keine Ahnung, warum wir da nicht schon früher waren. Vielleicht wurde im Winter mehr Schlange gestanden als im Sommer oder so?! Na wir freuten uns, dass wir ihn jetzt entdeckt hatten, besser spät als nie!

Gut gestärkt nahmen wir noch einmal die Festivalatmosphäre in der City am Place des Arts mit, wo verrückte Kleinkunstsachen aufgeführt wurden und trafen uns dann mit Steph in ihrer Wohnung. Die Wäsche war fertig – wunderbar! Wir wollten abends zusammen zum Feuerwerk, denn in der Stadt war gerade ein Wettbewerb. Wir machten uns auf zu einer Stelle, von der Steph meinte, dass man das Feuerwerk gut schauen konnte, wo aber auch viele andere sein würden. Eigentlich wollten wir nämlich noch in einen Beachclub rein und sie meinte, wir müssten rechtzeitig los. So rechtzeitig kamen wir dann aber doch nicht los, so dass wir es nicht in den Beachclub schafften, denn diese „vielen anderen“ waren Menschenmassen sondergleichen. Als wäre ganz Montréal auf den Beinen! Das war nix im Vergleich zu Hannovers Feuerwerkwettbewerb, aber gut, Montréal ist auch eine Millionenstadt. Und was für ein Feuerwerk wir erlebten. Es war der absolute Oberknaller. Mit Effekten, die wir noch nie gesehen haben! Absolut mega awesome! Anschließend gingen wir auch noch in den Club, es war cool dort und es lief HipHop, auf den unsere deutsche Freundin voll steht und deshalb noch gut mit uns getanzt hat. Aber gegen Mitternacht oder so reichte es uns auch und wir fuhren wieder heim. Und schliefen auf der Couch ziemlich gut!


Sonntag, 30. 07.2017 – Montréal

 

Erstmal schön frühstücken bei Freunden! Steph wollte zum Strand, Agnes hatte auch Lust, Daniel nicht so große, so dass wir beschlossen, uns noch ein paar Sachen in der Stadt anzusehen, die wir noch auf der Liste hatten. Zuerst fuhren wir aber mit den Öffis, die ja noch umsonst waren, zum Bus, weil wir unsere sauberen Sachen dort abliefern wollten. Es gab noch ein Käffchen bei Mc Do und wir schauten uns an, was man am Sonntag alles erleben konnte. Eine Überschrift sagte, dass alle Museen am letzten Sonntag im Monat frei wären und wir freuten uns – hatten wir doch ein Museum am Hafen auf dem Schirm, das wir noch nicht kannten. Also los, in die City. Wir schnappten uns ein Bixi-Fahrrad und cruisten den Berg herunter. Wir landeten irgendwo an der E-Race-Strecke und fragten, wie man da wohl am besten durchkommen würde. Mit der Metro, sagte uns ein Streckenhelfer, das sei am unkompliziertesten. Wir gaben die Fahrräder also an einer Station ab, denn man hat die nur 30 Minuten lang gratis und fuhren mit der Metro zum Hafen. Dort schauten wir uns in Ruhe alles an, ach wunderschön, dieses Montréal im Sommer! Und wie alles blühte und grünte! Unser Weg führte uns zum Museum, in dem wir erfahren mussten, dass leider nur das Museum of Fine Arts umsonst sei am letzten Sonntag im Monat. Mist! Naja, wir hatten auch noch den Clock Tower aufm Zettel, auf den man draufsteigen kann. 200 Stufen oder so, die machten uns ein bisschen fertig, vor allem mit dem Gegenverkehr der Leute!! Aber die Skyline von Montréal war es wert. Danach hatten wir Hunger und wir wollten so gerne noch einmal die Salamipizza von Pizza Pizza essen, die kostete nur 6 Dollar für eine mittlere Pizza. Richtig gut. Und wir hatten sie extrem gut in Erinnerung. Also schnell hin da und mit der Pizzi dann an die Rennstrecke. Hihi, das war cool. Wuumm, rasten dort die E-Autos vorbei. Und die hatten ganz schön Speed drauf. Wir standen zuerst an einer geraden Strecke, dann an einer Kurve, es gab sogar eine Leinwand, aber der Kommentator sprach leider nur Französisch. Wir harrten ein bisschen aus, es war schon echt cool und hatten danach Zeit. Steph hatte vorgeschlagen, zusammen zum L‘Entrepôt zu gehen, nachdem wir so begeistert davon erzählt hatten. So ab 17 Uhr, eher später erschien uns allen realistisch. Bis dahin hatten wir noch Zeit, so dass wir beschlossen, nach Little Italy zu fahren und dort ein bisschen herumzulaufen. Daniel kannte das Viertel noch nicht, das passte. Also rein in die U-Bahn und nach einer Station feststellen, dass wir in die falsche Richtung fahren :D Wie Anfänger!!! Peinlich.

Schnell in die richtige Linie und richtige Richtung. Und dann spazierten wir gemütlich durch Little Italy und entspannten noch auf einer Parkbank, in deren Nähe es ein Take-Out-Restaurant gab, das Picknickkörbe fertigmachte. So richtig mit Decke, Besteck und fancy Essenskram, das sahen wir zumindest bei den anderen Leuten. Stark! Voll die coole Idee! Wir überlegten, ob wir Steph und Guillermo sowas schenken sollten, aber entschieden uns dafür, die beiden einfach beim L’Entrepôt einzuladen. Irgendwann schrieb Steph, sie (mit Guillermo und einer Freundin, Marissa) seien jetzt genug am Strand gewesen und bereit für das Abendessen. Wir schnappten uns mal wieder Bixi-Fahrräder und pesten mit einigen spannenden Hindernissen (Parks und Bahnstrecken) auf Le Plateau, unserer Ex-Wohngegend in Montréal. Die Fahrräder konnten wir direkt am Restaurant lassen, doch leider war die Schlange davor exorbitant. Klar, wenn ein Essen nur 5 Dollar kostet und auch noch sensationell schmeckt. Wir warteten kurz und entschieden uns dann, einfach woanders hinzugehen. Wir fanden einen Mexikaner, also genau das Richtige für Guillermo und Marissa, die beide aus Mexiko kommen! Die beiden checkten erstmal durch Fragen ab, ob die Gerichte auch zu ihrer Zufriedenheit zubereitet werden würden und erklärten uns dann, dass man dort guten Gewissens bleiben könnte! Daniel und Agnes bestellten Suppe und ein Pork-Dingsie (keine Ahnung, was genau das war), es war auch ganz ok, aber die Bedienung war nicht so freundlich und der Laden irgendwie uncharmant. Naja. Nicht schlimm. Mit der Bahn fuhren wir wieder zu Steph, wo wir nochmal übernachten durften, quatschten noch ein bisschen und gingen dann erschöpft schlafen!

Montag, 31.07.2017 – Montréal & Saint-André-Est

 

Ein witziger Tagesanfang…. Wir standen früh auf, weil Steph das Haus um 8.30 Uhr verlassen wollte. Kein Problem für uns 😊 Wir wollten sowieso noch in der Fruiterie einkaufen und klarschiff im Auto machen, das passte. Wir gingen also von ihr zu uns zum Auto, gönnten uns davor aber noch ein Käffchen bei Mc Do. Irgendwie ging die Zeit herum, bis wir endlich am Auto waren, war es schon 11 Uhr. Wir räumten die gewaschenen Klamottis weg und machten Ordnung, um dann festzustellen, dass wir unsere Eispacks bei Steph vergessen hatten!!! Oh man!!! Das Gute war, dass wir ihr und Guillermo sowieso einen Gutschein vom L’Entrepôt schenken wollten, den wir dann persönlich übergeben konnten und nicht mit der Post schicken mussten. Also schrieben wir Steph eine Nachricht, ein Glück war sie gegen 13 Uhr zu Haus, machten uns auf den Weg zum Gutscheinholen und watschelten dann wieder in Richtung Montréal City. Herrjemine. Was für ein Weg, rauf, runter. Uff. Und das bei der Hitze! Die Eispacks verstauten wir anschließend im Auto, füllten unser Wasser im Supermarkt auf und kauften noch ein bisschen Obst und Gemüse. Und dann hieß es fast „Good bye, Montréal“, aber auf einen Zwischenstopp freute Agnes sich noch – nämlich den bei der Real Bagel Décarie. Das ist ein Laden, den sie bei Instagram auf Fotos gesehen hatte, mit herrlichen Bagel und herrlichem Gebäck. Also hin da, es war kein Umweg. Es gab einen Apfel-Zimt-, Zitronen-, Oreo-, Schoki- und Erdbeer-Bagel, ein Käsekuchenteilchen und eine Zimtstange. Es nützte einfach nix! Das sah alles oberköstlich aus!!!

Wir waren inzwischen von der Hitze schon wieder ganz schön groggy und wollten einfach nur noch entspannen, so dass wir an unserem ersten ungeplanten Zielort nach Montréal einfach blieben – St. André Est. Ein hübsches kleines Örtchen mit einem niedlichen Park direkt an einem Fluss, in dem man über Nacht bleiben durfte. Es gab sogar eine Toilette dort. Wir schnappten uns ein Handtuch und unsere Früchte und setzten uns auf einen Steg. Herrlich. Einfach mal genießen!!! Abends kochte Daniel noch Brokkoli und Kartoffeln, während Agnes das Auto mit Silikon einstrich, in der Hoffnung, es regensicher zu machen (hat geklappt!!!). Einige von den Dichtungen schließen nämlich nicht mehr richtig, so dass sie dort einfach Silikon raufgeschmiert hat. Wir lasen noch ein bisschen und das war’s! 

Dienstag, 01.08.2017 Saint-André-Est, Montebello, Plaisance & Gatineau

 

Agnes stand um 8 Uhr auf, um Fitnessübungen im Auto zu machen. So ein bisschen was für den Bauch, die Arme und Beine kann man schon machen, ohne rauszumüssen. Danach wurde noch ein bisschen gelesen, bevor gegen 10.30 Uhr Daniel allmählich erwachte. Es gab ein leckeres Frühstück mit dem Schokobagel aus der Real Bagel Décarie, sehr köstlich, mit Frischkäse gefüllt, dann putzten wir noch das Autochen und gegen Mittag fuhren wir zuerst zu Schnorton in Ontario, dann tankten wir für unglaubliche 98,5 Cent, bevor wir endlich nach Montebello fuhren. Dort sollte es eine Natural Historic Site und ein schönes altes Nobelhotel geben. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir also hin und kamen um 15.15 Uhr bei der National Historic Site, dem Manoir Papineau, an, in dem Louis-Joseph Papineau, der Vorsitzende der patriotistischen Partei Mitte des 19. Jahrhunderts, gelebt hat. Wir hatten Glück, denn um 15.30 Uhr sollte eine Führung auf Englisch stattfinden, die wir natürlich mitmachten. Es war auch sehr schön, mal wieder ein bisschen Geschichte zu tanken. Danach futterten wir Kartoffeln und Brokkoli vom Vortag und düsten dann nach Plaisance, wo wir uns sehr schöne Wasserfälle ansahen. Leider mückte es dort ohne Ende und obwohl wir eingesprüht waren, waren am Ende doch ganz schön viele Stiche an Beinen und Füßen. Blöde Mücken und Black Flies! 

Am Abend erreichten wir unser Ziel – Gatineau. Wir kauften noch ein bisschen bei Walmart ein, ölten die Türen mit dem neu erworbenen Öl, weil sie wirklich doll quietschten und bereiteten zum Schluss noch Erdbeeren und Bananen mit Joghurt zu – ein Festessen! Leider mückte es auch bei Walmart extrem und so wurde der Abend noch etwas unruhig.